Korrekturen, Pressebeiträge, Fotos fehlen noch.

Leben, um davon zu erzählen“. Buchtitel von Gabríel García Márquez, Nobelpreisträger. Anm. : Jedes Leben ist es wert, erzählt zu werden!

Ist das hier namedroping? Sicherlich nicht. Ohne diese Kontakte und Begegnungen wäre meine Entwicklung nicht so gut geworden. Besonders, als
ich noch blond, jung und schön war. Erst nachdem ich schon mehr als sechs Jahre Rentner bin, erzähle ich über diese Namen, diese ungewöhnlichen guten Kontakte. Kaum einer wußte, was wirklich los war in meinem sozialen Umfeld, da ich nix erzählte. Ja, ich wollte bescheiden sein. Siegfried Blau sein. Zu stolz war ich, um mich mit solchen Adressen wichtig zu machen. ICH wollte akzeptiert sein. Jetzt kann man es gerne nachlesen, wer will. JETZT, ab 2020!

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Halmen, Pet. Opern-Kostümbildner, Regisseur, Düsseldorf/München.
1943-2012. Tja, was für eine freche Type! Gebildet, scharfzüngig, beleidigend, erfolgreich und – kleinwüchsig. Das brachte wohl das Anmachen, das Provozieren.
Besonders tobte er sich mit diesen Charaktereigenschaften privat aus. Sein Kopf wirkte immer ein Drittel so groß, wie sein Körper. Auch mit seinen scharfen Augen dirigierte er so manche Situation.// 1967 kam er nach Düsseldorf, lese ich gerade in Wikipedia. Zu dieser Zeit wurde ich ihm vorgestellt. Als er Kostüme für den Ponelle-Monteverdi-Zyklus schuf, für Zürich, wurde er sehr bekannt. Dirigat Nikolaus Harnoncourt. Zeitgleich waren JCB&ich zum winterlichen Gans-Essen bei ihm eingeladen. Alles war von ihm gut vorbereitet. Die Gans am Vortag bereits angebraten. Zum Kühlen in den Garten gestellt. Als er sie uns am nächsten Tag servieren wollte, brachte er rein, ein Skelett. Seine Katzen hatten alles aufgefressen. Lachen bei allen. An diesem Abend zwängte er mir aus seinem Katzenwurf eine Katze auf. Mit dem schönen Namen Minerva, aus der Monteverdi-Oper. So hatte ich nach Kindertagen auf dem Land, eine Stadtkatze. Eine kurze Zeit. Dann reichte es mir. Die vielen Reisen mit JCB störten den richtigen Umgang mit dem süßen Tierchen. //
Vor seinen großen internationalen Erfolgen, wohnte Halmen in der Düsseldorfer Altstadt. In einer kleinen, dunklen Wohnung. Die Wände Auberginenfarbig. Aus seiner riesigen Schallplattensammlung – gab es auch was anderes als Einrichtung? Ja, sehr viele Bücher – griff er zu Tristan&Isolde, von Richard Wagner. Nie werde ich diese 30Minuten vergessen, als der „Liebestod“ gespielt wurde. Gesungen von Birgit Nilson. Das hinterließ einen tiefen Eindruck. Mit wohl überlegten Worten anschließend, ergänzte Pet. Dieser Abend verstärkte das Hören für Wagner-Musik. Weckte noch mehr Lust auf klassische Musik. //
Zurück in Pet Halmens große Garten-Wohnung, wo auch sein beruflicher Erfolg sichtbar wurde. Er stellte uns vor, Mario. Ein muskulöser Italiener, breitlachend. Ein Schwimmmeister aus der Wuppertaler Schwimmoper. Marios Kleidung, nur ein Slipp aus Netzzeug. Also, um was zu zeigen! Frech! Über Pets Provokationen sprach ich. und erlebte, wie er damit Mario so auf die Palme brachte, das der athletische Italiener ins Schlafzimmer flüchtete, mit Fluchen. Pet hinterher, mit den Worten, das brauchen wir. Ihr müßt jetzt gehen! //
Über Pet Halmen kam es dann zu anderen Kontakten am Düsseldorfer Opernhaus. Etwa lernte ich kennen und schätzen, den angenehmen Bühnenbildner Günter Kappel aus Wuppertal. ( 1928-2006). Er schuf mit dem Choreogaf Erich Walter (1927-1983), etwa einen großartigen Schwanensee-Ballet-Abend, Damit wurde sie oft international eingeladen. //
Pet Halmen arbeitete auch als Kostümbilnder und Regisseur erfolgreich, auch
an der MET in New York, usw., was auch mehr Einkommen brachte, sagte er.
Er arbeite auch mit der berühmten Opernsängerin Montserrat Caballé mehrere Male zusammen. Ihr Anfangs-Eröffnungssatz zu ihm:
Wir haben Gemeinsamkeiten. Beide sind wir Außenseiter. Sie, Pet Halmen,
sind klein wie Napoleon. Ich bin groß und sehr schwer. Beide lachten.
Pet Halmen giftete über ihre Figur, über ihre Hände von der Caballé:
klein, fett und spitz zulaufend. Immer mußte man darauf achten, das sie nach gefühlt sieben Schritten, sich irgendwie ausruhen konnte auf der Bühne. Das lasse ich mal so stehen. Die ebenso weltberühmte Mezzosopranistin Christa Ludwig erzählte im TV-Interview mit August Everdeing: Die Caballé fiel oft um, wenn sie Spitzentöne sang. Böser kleiner Dorftratsch.

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Hänseroth, Prof. Dr. Albin ( 1939-2004) & Dietrich Hainz.
Musik richtig zu hören, das lernte ich bei diesen beiden Freunden. Wenn es sein mußte, auch mit Klavierauszug. Etwa, um mir zu beweisen, wie falsch ein Superstar wie Maria Callas oft sang. Wenn auch dramaturgisch überzeugend, emotional stark, uns alle erreichend. Als Gegenüberstellung wurde dann ein anderer Weltstar vorgespielt: Joan Sutherland. Edita Gruberova kam erst später dran. Sie entthronte die Sutherland. Gerade Hänseroth wollte mir nicht folgen anfangs, wie stark ich die Gruberova fand. Nun ja, fachliche Argumente konnte ich nicht gut bringen. Aber mein Bauch- und besonders mein gutes Hörgefühl, das war halt Argument genug. // Jahre danach lernte Hänseroth die Gruberova aus beruflichen Gründen kennen und -schätzen. Sie wurden Freunde. Daher sagte Gruberova nie ab, wenn Hänseroth sie unter Vertrag nahm. Als Intendant. // Alles hörten wir mittels Schallplatten oder CD,s. Davon gab es tausende in deren Altbau-Etagen-Wohnung! Über viele, viele Jahre ging das so. Auf dem Roten Berg, 4, Kölner Altstadt, wohnten sie. Freier Blick auf den Rhein, dank einer Baulücke. (Später, wohnte über Ihnen, in der Giebelwohnung, Alice Schwarzer). // Albin,s Heimatstadt war Mönchengladbach. Die Eltern waren Inhaber einer Leiterfabrik. Die Mutter von Albin und die Mutter von der ebenfalls aus dem Ort stammenden berühmten Konditorei Heinemann, Mchnglb./Düsseldorf, kannten sich gut. Und amüsierten sich über deren klugen Söhne, die „anders herum“ waren. So sagte man damals. // Albins Bruder übernahm die Leiterfirma. Und – fuhr sie gegen die Wand. So mußte Albin sich mit seinem Professoren-Gehalt und mit Musikkritiken finanziell einsetzen. Das hieß – viel Arbeit. Ausgerechnet der ihm damals, intern „verhasste“ und intellektuell bekämpfte Springer-Verlag ermöglichte sein Zusatzeinkommen. // Glück für mich: Albin fuhr ich sehr, sehr oft zu Musikpremieren. Ob nach Köln, Düsseldorf, Bonn, Essen, Amsterdam oder Brüssel etc. Aber auch zum Musiktheater Gelsenkirchen. Damals noch unbekannt. Für mich als Galerist, eine zusätzliche Entdeckung: Überall gibt es dort als Architektur-Deko, wunderschöne Ives-Klein-Objekte. Sein berühmtes Blau. Zig riesengroße Wandtafel! Unvorstellbar heute, es zu bezahlen. Damals in den 60.ziger Jahren, ein Eröffnungs-Skandal. Der Architekt Werner Ruhnau hatte sich aber durchgesetzt. // Über Albin Hänseroths überregionalen Musikkritiken in der „Die Welt“, gewann dieses Haus an großem Ansehen und Akzeptanz. Auf einmal schrieben alle großen, überregionalen Medien über sie! Intendant, der großartige Claus Leininger ab 1977. Entdecker des Opern-Regisseur Dietrich W. Hilsdorf. Bis dahin war Hilsdorf nur ein Theaterregisseur. Hilsdorf ist hochrenommiert heute. // Es spricht für das musikalische Gefühl und Wissen von Hänseroth, das er diese Adresse „Hochschrieb“.// Seine zweite Presse-Freikarte wurde für seinen Freund Dietrich Hainz eingesetzt. Eine andere für mich organisiert, Oder auch für den noch heute von mir hoch geschätzten Musik-Wissenden und Freund Alfred Claassen. Siehe unter Claassen. // Diese vielen Musiktheaterbesuche, über zig Jahre, brachten mir viel. Nämlich Wissen, besseres Hören, Erkennen. Auch auf den „Graben“ (Orchester) zu achten, wie Hänsreoth immer sagte. Typisch für ihn – leise sprechend aber bestimmend. Die Unterschiede von Dirigenten lernen. Lernen. Jawohl! Von wegen nur auf Sänger/Innen hören! Albin war zäh. Unnachgiebig. Geschwafele mochte er nicht. Tratsch schon. Doch da lass ich hier mal lieber die Finger von. // 
Dietrich, sein Freund, war ein ebenso großer Kenner der Musikszene.
Ja, er unterstützte fachlich oft Albin. Und ich saß soooo oft daneben!
Auch, weil ich mindestens einmal pro Woche bei Ihnen zum Essen abends eingeladen war. Dietrich war ein begnadeter Koch. In seiner kleinen Küche zauberte er Unglaubliches! Aber nicht nur für uns Drei. Für zig Gäste. 
So kam Pina Bausch mit Tänzern. Vorbesprechnungen für ein Engagement in Barcelona, am Opernhaus „Gran Teatre del Liceu“. Oder die Alice Schwarzer kam, von oben, wollte mal eben Salz oder mehr. Sie bewohnte die Dachwohnung. Oder der Schauspieler Volker Rose, am Mülheimer Theater an der Ruhr, wurde verwöhnt. Rose regte sich oft auf, wenn ich Zahlen über Politik, wie etwa über den Verteidigungshaushalt nennen konnte. Was für ein Blödsinn! Auch der TV-Regisseur Reiner Klingenfuß, wie auch TV-Redakteur und FAZ-Magazin Autor,
Dr. Martin Katzmaier. Hochklug und unbeherrscht, oft, wurden bekocht.
Albin nahm oft fachliche Musik-Rücksprache bei Dietrich. Das Wohnzimmer:
ein Sofa mit roten Lack überworfen. Dahinter ein Schwarz-Weiss-Foto ebenso so groß. Zwei paar Frauenbeine, von Pumps bis zum Knie. Eine Fensterfront mit Rheinblick. Es gab eine Baulücke. Die restlichen zwei Wände vollgestopft mit tausenden Schallplatten und CD.s. Heute noch genieße ich hunderte Musikkassetten, zweifarbig beschriftet mit genauen Angaben, die Dietrich für mich zusammenstellte. Die Cover, alle individuell toll gestaltet. Tja, das waren Lern – und Genuß-Zeiten! Kurzweilig vor allem.
Albin & Opernhaus Liceu, Barcelona. Ab 1990 war er dort künstlerischer Direktor. Das Liceu ist keine staatliches Haus. Es gehört 50 vermögenden Familien. Doch das Opernhaus war in finanzielle Schieflache geraten. Hänseroth sollte es sanieren. Die weltberühmte Montserrat Caballé sprach lange Zeit nur, „von dem Deutschen“. Sie war sauer über Albins Aufgaben, Sparmassnahmen auch bei ihr. Der Riesenblumenstrauß am Flughafen zur Begrüßung wurde gestrichen, etwa. Sie schäumte. Statt mit Chauffeur fuhr man die Gute, aber verwöhnte, mit dem Taxi. Ihr Bruder, ein erfolgreicher Musik-Künstler-Agent, wurden etliche Privilegien gestrichen. Na klar. Es war ja bisher auch Korruption im Spiel!//
Recht oft waren JCB und ich nach Barcelona gedüst, um in der Intendantenloge Musik zu genießen. Auch bei ihm zu wohnen. Unvergessen:
Siegfried, du mußt in Deinem Gästezimmer nicht Dein Bett morgens richten.
Ich: das mach ich für mich! Albins Freund Dietrich strahlte über diese auch schnelle Klärung. In seiner Ära brannte das Opernhaus ab! Weltnachrichten! Wahnsinn. // Hänseroth wechselte alsNachfolger von Peter Ruzicka als Intendant zur Hamburgischen Staatsoper. 1995-1999. 
An deren Anfangszeit ich mich noch gut erinnere: Albin setzte – gegen viele der Stadt Hamburg, einen neuen, jungen, noch relativ unbekannten Dirigenten durch, Ingo Metzmacher. Ein hochkluger Familienpapa, höflich, aber stark in seinem fachlichen Auftreten und mit Anspruch. Ingo Metzmacher schmiß ein Drittel der Geiger raus. Ein Skandal damals. Die Medien schrien. Metzmacher sagte öffentlich: ich kann nicht mit Beamten Musik schaffen. Nur mit Musikern! WOW! Nun beobachteten noch mehr überregionale Medien den Zirkus von Hamburg! Es kam die erste Vorstellung: Riesenbeifall. So blieb es in der international dann folgenden Kariere des Ingo Metzmacher. //
Doch Albin erzählte uns immer, er will nach Köln zurückkehren.

Als Intendant der Kölner Philharmonie. Es gelang. Er wurde 1999 Nachfolger des renommierten Mit-Gründer und Intendanten, der Kölner Philharmonie, Franz Xaver Ohnsorg. Bis zu seinem Krebstod 2004.
Besonderen Dank geht an Alfred Claassen. Unser Freund, der diskret ihn betreute, pflegte. Wie er auch dies Jahre vorher schon bei Albins Freund Dietrich Hainz tat. Noch heute gilt auch meine Verehrung, mein Vertrauen zu Alfred. Siehe auch unter Claassen

Hänseroth Freund Dietrich Hainz. (1946-1995). 
Besondere freundschaftliche Nähe aber hatte ich zu „seinem“ Dietrich. 
Ihm verdanke ich das Differenzieren können über Musik. Er war es, der auch die POP-Musik bestens kannte und sie einsetze: Dietrich kreierte unzählige Musikkassetten. Auch oder besonders, für mich. Sie alle besitze ich noch. (Siehe Kassette für Opern-Weltstar Rita Streich, Sohn Franklin Berger ). Oft wechselte er Pop- und klassische Musik ab. Seine Begabung: Er fand die gleiche emotionale Linie für beide Stilrichtigen. So gut, das Radio Südwestfunk ihn kopierte! // Klasse diese Essens- und Musikabende, mit anderen, wo reihum jeder ein ca. 3Minuten Musik-Stück nennen musste, was Dietrich dann aufzeichnete. Alle bekamen dann wunderbar gestaltete Collagen auf den jeweiligen Musik-Kassetten. // Oft brauchte man Dietrich, etwa am Theater an der Ruhr, in Mülheim, gegründet 1981 von Intendant Roberto Ciulli, für Musikuntermalungen. Kontakt kam über seinen Schauspieler, Volker Roos, dem eigenwilligen. Ihm war immer suspekt, das ich Haushaltszahlen usw. nennen konnte. (siehe Rubrik Über mich“, mein Vater). Oder Reiner Klingenfuss, TV Regisseur von Vorabendprogramme, ließ sich beraten und Musik aufspielen. Oder auch Pina Bausch nutzte sein Können. Wie auch der „bekloppt-gute“ Inhaber der Kölner Filmdose-Theater, Walter Bockmayer. Allerdings nutze er ihn auch zum Nähen der Deko für deren Mini-Bühne. Nun ja, selbst der FDP-Innemnister Gerhard Baum tauchte dort auf und amüsierte sich, wie der damals unbekannte pummelige Dirk Bach beste Komiken ablieferte. Herrliche Zeiten waren das! // Leider verstarb Dietrich Hainz mit jungen Jahren. Sein galliger Humor, seine Musikkassetten, die Unterweisungen über klassische Musik, ein Glücksfall. Dietrich, nie werde ich Dich vergessen!
Skizzen vom 23.03.2020 – sein jährlicher Todestag.

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HeeremannConstantin Heeremann von Zuydtwick
Später wurde er Bauernpräsident. CDU-MDB, Münster. //
Über Edzard van Delden, Antiquitäten in Osnabrück&Münster, und JCB lernte ich ihn kennen. // Seine pragmatische Schwester „Floh“, war Vorsitzende der „Bauernfrauen“. Schwester „Moni“, ohne Arbeit, glaube ich. // „Pflichtübung“ am Nikolaustag: seine angebauten Kartoffeln zu essen in seinem Münsteraner Stadtschloss. Und dies zu beklatschen. War auch alles amüsant. Nie langweilig. Nie dumm! Gäste u.a. JCB&ich, unsere Freundin, Pepi Gräfin von Westerholt. Beschäftigt zunächst als Verkäuferin-Fachfrau bei Antiquitäten Edzard van Delden&Ernst Buddemeier, (meinen ersten großen Kunden 1978!), dann bei Nolde Kunsthandel, Münster. // Interessant war es auch, weil etwa ein Freund des Hauses, Prinz von Bentheim, von seinem Einsatz mit Besuchen im Gefängnis, für die Resozialisierung von Gefangenen berichtete. // Gerne war ich einige Male dabei. // Zugegeben, von diesem Baron Herrmann habe ich nix gelernt. Es war halt eine gesellschaftliche Nummer, dank Nähe von JCB. Doch ist es schön, solche lebensfreudigen Gestalten über den Weg zu laufen. Und es gab immer ein richtig gutes Bauern-Essen.

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Hens, Dieter – WDR-Legende & Ehefrau Helga.
Regisseur & Produzent für anspruchsvolle Musik und Künstlerporträts. Siehe etwa Wikipedia „Subway“. Daher Grimme-Preisträger. Jazz-Fachmann, 30 Jahre WDR-Mitarbeiter, Erfinder WDR-Jazz-Archiv. (Es wurde das größte in Europa!). Intendant Werner Höfer holte sich den belesenen jungen Redakteur 1965. Über 1.000 TV-Filme & Konzerte mit Weltstars wurden produziert. Von etwa Miles Davis über Al Jarreau, Oscar Peterson bis Jo Zawinol. Auch Klassik-Konzerte, u.a. mit Friedrich Gulda und was weiß ich noch alles. Über 600 Dichter-Lesungen entstanden. Von hochrenommierten Autoren, wie Erich Kästner, Heinrich Böll, Günter Grass, Paul Celan Martin Walser, Elias Canetti, Peter Huchel etc. Sagenhaft viele Produktionen halt! //
Nun seine Zeit mit „Reifeflecken“: Er ist Bildhauer. Autodikdat. Thema, kleinformatige Frauen aus Sandstein. Er liebt Frauen! Und Kreuzfahrtschiffe. Damals und heute: Er ist ein Genießer. Gutes Essen muss sein. Rotwein fehlt niemals. Und da komme ich ins Spiel. Mein Kontakt ist privat zu ihm und zu seiner äusserst wachen Ehefrau Helga. Ebenfalls eine Intellektuelle, lebensfreudige Zeitgröße. Aus der Filmbranche kommend. Dieter ist einer mit Elefantengedächtnis, konzentriert, seriös, nicht tratschend, aber schon gut mal was erzählend. Mit seiner Helga und mir gelingen da mehr Grenzaussagen! Hens Statur ist wie ein Kleiderschrank. Immer elegant gekleidet. (Wie seine Ehefrau helga auch). Hens ist immer pünktlich. Ein Intellektueller der Einfluß hat und haben will. Auch mit Bestimmtheit bei mir! Oft folge ich ihm. Immer noch. Seit über zwanzig Jahren. Gespräche, oft in Köln oder auf Mallorca, sind intensiv, in die Tiefe gehend, analytisch, aber auch sehr gerne lachend unterstützt. Sich amüsieren über angebliche Stärken und Komik bei anderen, das liegt ihm, bzw. uns. Dummheit regt ihn auf. Das gefällt mir. Für andere ist der Gute vielleicht manchmal irritierend, da sie seine Geschwindigkeit des Denkens und sein oft druckreifes Reden nicht schnell genug einordnen können.

Hens & Blau, was uns auch verbindet. Thema – Künstler. In Palma.
So liest sich etwa meine Arbeit und meine Freude, ab 2004, nach Ende meiner offiziellen Kunstvermittlungszeit:
2006 – 23. Januar. Joseph Beuys – „20.Todestag“. Empfang in meinen Privaträumen. Arbeiten aus eigener Sammlung. Mit Unterstützung von Job Crogier – Autor, Filmemacher, Künstler. 
Presse Mallorca Zeitung 19.01.2006, mit Foto Beuys & Blau von 1983.
2006 – 31.März. Joseph Beuys – Finissage. Empfang in meinen Privaträumen. Der Kölner Regisseur & Grimme-Preisträger Dieter Hens, Köln/Mallorcazeigt seinen WDR-Fernsehfilm von 1972 „Joseph Beuys“.
Nachzulesen unter „Rubrik Ausstellungen in Palma“- 2006.

Text folgt. Siehe auch Rubrik Begegnungen „Schwarzhaupt“.

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Hilbert, Dr. GerminalKünstler-Agent.
Sitz in München, Maximilianstr. & Paris, für Weltstars aus der Oper, wie auch deren Dirigenten. Wenn wir ihn und seinen Michel und mit Freunden auf Ibiza bekochen, denn in Restaurants geht er privat nicht gerne, gehört dies doch beruflich zu seinem Standard, hören wir nach zwei Glas Wein gerne zu, was so alles los ist auf und hinter den Bühnen der Welt. Soweit er das erzählen kann. Wir stauen nicht wirklich. Sind halt erfreut. Künstler, ja, sie sind gerne schon mal anderes unterwegs, bis zur Zickigkeit. Das kenne ich als Galerist zur Genüge!
So etwa dies: Ein berühmter deutscher Tenor, in 2020 singt er altersbedingt,
nicht mehr, soll an der MET und N.Y. den Bajazzo singen. Für schlappe, ich schätze 70-100.000 Euro pro Vorstellung. Doch dieser Tenor beschwert sich bei Germinal über sein Harlekin-Kostüm. Darin könnte er nicht singen. Es sind zwei rote Kleckse zuviel drauf, sagt er. Zig mal, stundenlang telefoniert Germinal von München nach New York. Ergebnis: Der Tenor singt nicht! Kein Kommentar!
JCB lernte „DIE“ Koloratursopranistin Editha Gruberova über ihn kennen. 
JCB bekochte sie, in seiner Terrassenwohnung auf Ibiza, in Can Furnet. Gruberova hatte auch in Ibiza ein zweites Zuhause. Wunsch des Welt-Stars, immer wieder: Spaghetti mit Tomatensoße. 
Die Gruberova trat am 27.03.2019, im Alter von, tatsächlich, 72 Jahren,
im Opernhaus München, von der Bühne ab. JCB&ich waren dabei –
an meinem Geburtstag. Was für ein schöner Zufall.
Der Intendant kniete nieder und überreichte ihr einen Riesenblumenstrauß. Transparente hingen an den Balkonen. Es war ein grandioser, guter und emotionaler Abend. Auch wir waren gerührt! // Bekocht haben wir Germinal nur auf Ibiza. Auch dort wollte er nicht gerne in Restaurants. Das mußte er ja oft mit Künstler und Intendanten etc,. beruflich. Erfreut waren wir, wenn er seine Gäste mitbrachte. Ob Künstler, ob höchste Persönlichkeiten aus Paris oder sonstige interessante Menschen. Oder wir wurden von ihm bekocht auf Ibiza, in seinem alten, wunderschönen Herrenhaus mit großzügigem Park. Mit dem Auto fährt man vorher an einige andere Fincas vorbei. Alte Bauten oder hochmodern. Etwa ist dort seit 2015 der neue Design-Kasten von dem bekannten Fussballer und Trainer, Zinédine Zidane. Seine zwei Haushälften sind mit einem Glastrakt verbunden. Dort sieht man von der Strasse, ein breite Treppe, die in die erste Etage führt. Manchmal sieht man auch breite Schultern, von dem Ex-Fussballer. Und – in Badehose oder Unterhose. Kein Witz! Seltsames Haus. // JCB gab etliche Einladungen zu seinen Geburtstagen. Ob in Köln, München oder auf Ibiza. Dann kam auch Germinal dazu.
Germinal Hilbertist ein gut aussehender, intelligenter Ästhet, in Bayreuth geboren. Sein Haus dort ist gemietet von Katharina Wagner von dem Festspielhaus. Hilbert ist weltweit vernetzt mit Rotschild in Paris und diese Kaliber. Hilbert, eine wunderbare, elegante, höfliche Persönlichkeit. Und ein guter, langjähriger Freund. So manche Tickets in Europa besorgte er, wenn es hieß – Ausverkauft. Oder sein attraktiver Stellvertreter Andreas Dellert, hilft. 
Herrlich, Top-Fachgrößen aus dieser Branche nahe zu kennen. Googelst Du.

Edita Gruberova. Letzter Auftritt eines Weltstars in München, am 27.03.2019. Im Alter von sagenhaften 72Jahren. Eine Top-Ausnahmegröße! Ihr Agent: Dr. Germinal Hilbert. Dank seiner guten fachlichen Beratung und Vermittlung, konnte es zu solch einer sehr langen Sänger-Karriere kommen. 

Siehe Gruberova bei WIKIPEDIA: Wahnsinnige, langjähriige Karriere!
Siehe auch Musikaufnahmen auf YouTube. Unglaublich gut!

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Hoffmann, Maik.
Internetspezialist aus Mönchengladbach, als ich ihn kennenlernte, ca. 1992,
mit mysteriöser Freundin Martina. Heute wohnt Maik in Berlin. Mit tollem Job. Mit toller Freundin Kathleen Schorcht. Siehe Facebook. Bis dahin gab es einige Freundinnen. Ja, sogar eine Ehefrau. Eine intelligente, nicht einfache Type. Weil Sie Doktor der Philosophie war? Es wirkte vieles quer an ihr. Was bleibt von ihr in meiner Erinnerung: Sie rauchte – gefühlt, 200 Zigaretten am Tag. //
2002 war ich Trauzeuge in Mettlach, Schloß Saareck (von Villeroy & Boch). Trennung folgte, da sie nicht mit nach Kanada wollte, wo Maik einen Top-Job hatte. Ach ja, seine berufliche Entwicklung war mehr als erstaunlich.
1992 erfuhr ich, das er PC-Spezialist in Mönchengladbach ist. Nach einigen Monaten fragte ich ihn: Mit deinem Wissen müßtest Du doch in London oder in den USA sein, oder? Acht Wochen später kam Maik in einem grauen, eleganten Anzug in meine Galerie. Maik: Ich bin bei einer Firma in London. Um die Ecke steht mein Dienstwagen, ein Mercedes! WOW! Ich staunte und klatschte. Und weiter sagte er: Von Martina (?) habe ich mich getrennt. Sie ist zu langweilig. WOW. Wieder staunte ich. Nun ja, so ist das, wenn jüngere, kluge Menschen sich mit ältere einlassen. Das kann was bringen!
Von London wechselte er nach Chicago. Dort kaufte er sich ein Haus. Seine Ehefrau wollte nicht dahin. Trennung. Doch langsam, wie lernte ich Maik kennen. Und warum blieb es bis heute bei unserer Freundschaft? Natürlich war ich mal wieder der Älteste, als ich mit einer Clique um meinen Kumpel Can Pieer Ekim herum (siehe Rubrik Begegnungen unter Ekim) zu einem IN-Restaurant ging, auf der Grafenberg Allee, in Düsseldorf. Es war abends.
An einem langen Holztisch saßen wir an einem Ende. In der Mitte ein junges Pärchen. Am anderen Ende saß eine blonde junge Frau, belanglos durch die Gegend guckend, und ihr bulliger Muskel-Freund – Maik. Ein Italiener? Später die Erklärung. Der Vater ist Italiener, Mutter ist eine Deutsche. Er trug ein glänzendes, schwarzes Seidenhemd. Seinen Blick konnte man nicht erreichen. Immer guckte er auf die Tischplatte. Sein intelligenter Denker-Schädel schien zu arbeiten. Irgendwie war er anders. Vermutlich hatte er uns längst beobachtet, zugehört. // So war es auch. Denn als das Pärchen zwischen uns aufstand, hob er den Kopf, wir sahen uns an, und schlagfertig sagte ich: Rutscht doch näher zu uns. Wir sind nicht langweilig. Maik: Das weiß ich. Breit lachend kam er zu uns. Und er sagte, ich habe zugehört. Seine Freundin schien immer noch nicht am Tisch zu sein. Egal. Maik öffnete sich. Alle fanden wir ihn klasse. Er wirkte nicht so angepaßt. // Und so ist er auch heute noch. Er ist halt individueller als manch anderer. Gut so. Denn nur das war und ist bei ihm (und anderen) spannend. // Es entwickelte sich eine Freundschaft, da er auch zu meinen Vernissagen kam, er sich für Kunst interessierte. // Zig Male im Laufe der Zeit, gingen wir ein Bier trinken, zum Essen, oder auf „Frauen-Suche“. Seine Fantasie kannte keine Grenzen. Sein Charme auch. Das kam bei den Frauen an. Und auch bei mir, na klar, weil ich seine Art bewunderte. Seine Lockerheit ging so weit, das ich so manches mal dabei war, wenn er mit seinem sportlichen Körper, mit seiner hängenden dicken Unterlippe, Frauen verwöhnte. Oder sie verwöhnten ihn. Er akzeptierte meine Nähe, weil er ja auch mich im Einsatz mit Frauen sah. Männerfreundschaften, Kumpelverhalten. Ich erinnere mich an seine Worte, als er, einer der besten deutschen Nachwuchs-Tennisspieler, mit 16, von einem Trainer angefaßt wurde. Mit seinem Tennisschläger wehrte er sich erfolgreich. Lustig ist das natürlich nicht für ihn gewesen. Verklemmt wurde er trotzdem nicht.
So konnte es passieren, das Maik in ein Restaurant kam, mit Mantel und Strickmütze, und er nichts auszog. Einfach stumm am Tisch saß, weil er jemanden oder die Situation nicht mochte. Staunen bei anderen. Nicht bei mir.
Unser Grundvertrauen ging so weit, das ich ihn mitnahm nach New York,
zu einer Geschäftsreise 1995. Siehe Rubrik Reisen 1995. Sein gutes Aussehen bewirkte, das beim Check-In ein „filigraner“ Typ für uns ein Upgrade machte und wir in der ersten Klasse saßen, oben in der Riesen Boeing 747!
Ganz toll „männlich“ war seine Reaktion in Düsseldorf-Oberkassel. Wieder gingen wir auf „Frauen-Suche“. Mindestens zum Alt-Bier-Trinken, ins IN-Cafe Muggel. Runde Stehtische. Neben uns, drei gut aussehende Mädchen. Sie konnten sich nicht einigen, wer den hübschen Burschen an einem anderen Stehtisch ansprechen sollte, hörten wir. Das ging hin und her. Plötzlich sagte Maik, sehr laut: Wenn ihr Euch nicht einigen könnt, dann nehmen wir ihn mit! Rums! Und schwupp, sie gingen schnell schamvoll aus der Kneipe. Der Junge Mann kam zu uns und fragte, was passiert sei. Wir erzählten die Story. Er lachte, und lud uns zum Bier ein. Das fand er großartig. // Immer noch tauschen Maik und ich uns aus. Treffen uns. Simsen oft. Lachen über uns und – andere.

Jordan, Don Franklin.Journalist.
Sein Vater war der letzte deutsche Botschafter auf Kuba, unter Bundeskanzler AdenauerFidel Castro trug ihn als Kind auf dem Arm. Zitat Don Franklin Jordan. Jahrelang war er Gast bei Werner Höfer&Co, beim ARD-Sonntags-Frühschoppen. Als USA-Bürger, da er dort geboren wurde. Als er dort lebte, jung war, fuhr er, der hellhäutige, mit Chauffeurmütze, seinen farbigen Freund, hinten sitzend, innen beleuchtet, provokativ herum.Herrlich! // Über Don lernte ich den Aussenminister Willy Brandt kennen. Im Restaurant Ria Maternus, Bonn/Bad Godesberg. Die „Wirtin der Bonner Republik“.
Zitat Welt 01.12.2001. Willy Brandt feierte dort seinen 60.Geburtstag 1973. Letzter Gast bei Ria: Michail Gorbatschow. Vorher trieben sich dort herum etwa Konrad Adenauer und Ludwig Erhard, Helmut Schmidt und Horst Emke. (Siehe auch oben: Blau & Bundeswehr. Don F. Jordan hilft). //
Meine Mutter Emmi und Don F. Jordan verstanden sich richtig gut. Beschenkten sich mit Aufmerksamkeiten, wenn Don in meine Düsseldorfer Galerie kam.
Nun genießt er mit seiner eigenen Familie in Bonn, die Zeit der Reifeflecken!

Kirchhoff, Bodo, Autor. 
Treff und Gespräch in Santa Ponsa, Mallorca! Der erfolgreiche Immobilien-Mogul von Mallorca, Lutz Minkner, veranstaltet in seinen Büroräumen „Kunstausstellungen“. Das ist ganz nett. Bei mir kaufte er andere Kunst, internationale Qualität….Bei Minkner war Treffpunkt für auch interessante Geister manchmal, oder eben halt seinen Kunden. Großzügig war es immer dort, was Essen&Trinken betreffen. Und so tauchte auch, wohl sein Kunde, Bodo Kirchhoff auf. Nicht ich erkannte ihn, sondern mein Galerie-Partner, Theofilos Klonaris, diese Lesegröße, Buchverschlinger. Kirchhoff wirkte – mit uns – zufrieden. Und wir auch. Wir sollten uns melden, verabschiedete er sich.
Das haben wir leider nicht gemacht! Doch manchmal sind kurze Treffen intensiv und gut.

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Klonaris, Theofilos.
Ehemaliger Galerie-Partner und noch Weggefährte. Er taucht oft auf in meinen Skizzen! Der 1966 in München geborene Grieche, wurde schon als Baby zurück nach Rhodos gebracht, auf Druck der Großmutter. Aber nur mit seinem Vater. Seine leibliche Mutter blieb in München, wollte dort unbedingt Jura studieren. Sie heiratete Jahre später einen griechischen Juristen. Beide sind selbständig mit Kanzleien, in Thessaloniki und Mailand. Theofilos bekam zwei Halbschwestern, die, na klar, ebenfalls Juristen sind. Und bildschön! Wie er Jahrzehnte später erst erfuhr. // Sein Vater lebte mit einer Engländerin auf Rhodos zusammen. Daher das tolle Englisch bei Theofilos! Bei seiner Abi-Feier auf Rhodos sagte Theofilos zu den Gästen: Du bist nicht meine leibliche Mutter. Aber trotzdem meine Mutter. Rums. Das saß. Denn keiner hatte Theofilos vorher informiert. Es herrschte Schweigen während er heranwuchs bis zu diesem Abitur-Tag. // Erst nachdem dem Tod des „Schwergewichts“ Großmutter, Großmütter haben maßgeblichen Einfluß in Griechenland auf Entwicklungen, „durfte“ sie zu Theofilos Kontakt aufnehmen. Zunächst per Telefon. Direkt am nächsten Tag: Nun gib mir die Chance, meine Version von damals zu erzählen. Ein guter Kontakt entstand. // Bin gespannt, ob Theofilos diesen Abschnitt akzeptiert! Reaktion nach Wochen: Keine. // So berichte ich nun weiter:
1999, Januar, Düsseldorf, Hohe Strasse 16. Klonaris wird Galeriepartner.
Der übersichtliche, nüchterne JCB ist dagegen: Du kennst ihn doch garnicht! 1999, September, Gemeinsamer Umzug nach Palma de Mallorca, mit Freund Dominik Graf von Stauffenberg, als Repräsentant und so. Siehe Stauffenberg. // Unser beider starker Wille, setzt sich gegen zig mallorqinische Widerstände durch. Besonders die engstirnige Nationalisierungswelle, nervte. Plötzlich sprach und schreiben sie auf den Balearen, Katalan, bzw. Mallorqien! Unsere gelernten spanischen Sprachkenntnisse wirken fast nutzlos, lange Zeit. // Na klar, es gab die ersten drei Jahre viel Arbeit. Stöhnten wir? Nie! Unsere Belohnung:
Jeden Sonntagmittag fuhren wir zum Essen in ein anderes Dorf. So lernten wir schnell die Insel mit ihren vielen unterschiedlichen Stimmungen kennen. Und es ergaben sich neue Kontakte. Normal für Kunsthändler. Es sind Tageserlebnisse. Ein Netzwerk entsteht.
2004 – Mai. Theofilos Klonaris, Trennung als Galeriepartner. (Nach nur acht Monaten baten wir Stauffenberg im Jahre 2000, auszuziehen, zu gehen.) Ich unterstütze Klonaris. Etwa mit Wohnungssuche und Berufsentwicklung. Klonaris wird künstlerischer Direktor der neu gegründeten Galerie „Art Forum Palma de Mallorca“. Besitzer war ein guter Kunde meiner Galerie. Klonaris gelingt schnell der internationale Durchbruch. Und danach schnell seine Selbständigkeit als Galerist. Lebenspartner von Klonaris wurde in 2004, nur sechs Monate später nach unserer Trennung, Klaus Zeumer. Ein Selbständiger. Sein Thema „Naturheilpraxis & Chiropraktik“. // Mittlerweile unterstützt Zeumer, flink gesprächige, auch die Galeriearbeit, sprich, die Verkaufstätigkeiten. Siehe Zeumer, Klaus, unter Begegnungen.

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Koch, Lauritz, Autoschlosser-Meister, Gutachter, lernte ich ca. 1990 in Düsseldorf kennen. Da war er wohl 20/21 Jahren alt. Bei einem zufälligen Überholvorgang auf einer Ausfallstrasse. Gefühlt viel zu schnell fuhr ich. Lauritz überholte mich trotzdem. Er grinste frech, dieser junge Bursche, wie ein Italiener fast aussehend! Nanu, dachte ich. Dann geh ich mal darauf ein. Es folgte kein Rennen, doch übertriebene, alberne Fahrmanöver, bis er irgendwo am Stadtrand anhielt. Und ich dann auch. Na, sagte ich, das war ja ein lustiger Akt. Gerne stelle ich Sie mal meiner Freundin vor. Im Kopf behalten: ich hatte immer Frauen, die einen zweiten Mann zum „Spielen“ akzeptierten. Notlügen brauchte ich nicht.
So kam es. Lauritz kann man gut vorstellen. Nicht wegen seines guten Aussehens. Sondern er ist auch ein guter, lachender Erzähler, Unterhalter. Mit offenem, geraden Blick. Mit seinem Vater führte er eine Auto-Werkstatt in Düsseldorf-Derendorf. Sie lag ein paar Straßen weiter von meiner Eigentumswohnung entfernt. Wie das so ist mit Entwicklungen einer Familie: Der Sohn muß lernen sich zu behaupten. Wenn er denn gut ist. Lauritz war damals gut. Auch neugierig, lernfähig, clever. Und gradlinig, sagt er selbst. // Viele Fragen stellen gehören, bis heute, zu seinem Markenzeichen. Was er daraus macht? Na hoffentlich Gutes.
Die berufliche Trennung, die Werkstatt-Übergabe vom Vater an seinen Sohn, erfolgte fast stressfrei. // Generell, wie das ja bei mir so ist, und selbst erfahren habe: Wenn ich jemanden von den jungen Menschen sympathisch finde, begleitete ich deren Entwicklung konstruktiv-kritisch. Muß wohl viel gut gewesenen sein. Noch heute 2020, zitiert er meine Aussagen, erinnert er sich, bei wenigen Telefonaten, die wir nur noch haben.// Also, längst ging ich bei Vater und Sohn, beide passabel aussehend, sportliche Männer, in deren Werkstatt ein und aus. Lockere Herzlichkeiten, das Lachen – auch heute noch lacht Lauritz während Erzählungen, mitten rein in die Sätze – das Essen gehen, das Abhängen in Lauritz Wohnungen (er zog oft um!) spielten eine große Rolle, wie auch das häufige Nachfragen, das Zuhören von Lauritz. // Beim Vater und bei Lauritz fielen nicht nur deren breites Kreuz, ihre breiten Hände, ihre großen, gepflegten weißen Zähne, sondern auch deren dicke Nasen auf: Beide sind auch Boxer gewesen! Oder gab es diese ausdrucksstarken Nasen schon immer?
Lauritz & Frauen.
Für mich ist immer spannend zu beobachten, wie junge Männer klar kommen mit Frauen. Lauritz eignete sich dafür gut. Sein Charme kam bei den Mädchen und auch – gerne – bei reifen Frauen gut rüber. Er konnte sie schnell zum Lachen bringen. Bekanntlich mögen das Frauen. Und dadurch erlebte ich deren offene Nähe, da Lauritz meine Bewunderung akzeptierte, meine Ideen und meinen Witz schätzte, Beobachtungen erlaubte, sich an meinem Voyeurismus erfreute. Er hatte Vertrauen. Sa es als Komplimente an. Das war viele Jahre bevor er Vater wurde,
er sesshafter wurde, und sein Gutachter-Unternehmen aufbaute. Bis dahin war halt sein „Austoben“ völlig normal. Und richtig. Und ich war so manches mal auch mitmachend dabei. Lauritz mag gerne zeigen, was er auch mit seinem Körper so bringen kann. // Heute, am 01.08.2020, hat er seinen 51.Geburtstag. Für meine schriftliche Gratulation kam ein kurzer Satz des Dankes! // Wir halten halt Kontakt. Mit immer noch sehr offenem Austausch!
2020. Lauritz Sohn Ramon, 16Jahre alt, boxt auch – nach der Schule. Tochter Larissa hat gerade ihr Abitur gemacht. Die nicht mit Lauritz verheiratete Mutter von diesen gut erzogenen, klugen Kindern, Andrea, zog in diesem Jahr aus.
Alle haben aber einen guten Kontakt miteinander. Auch zu mir, da ich, glaube ich, recht aufmerksam mit Geschenken jahrelang war.

Kornblum, John C. USA-Botschafter. Treff 17.Februar 1988.
John C. Kornblum lädt Siegfried Blau und Yvonne Baronin von Fürstenberg ein zur „europäischen Vorpremiere“ ins Museum Ludwig, Köln: Steven Spielberg-Film „Amsitad“. Thema Sklavenhandel im 19.Jahrhundert.
In den USA wurde der Film am 10.12.1997 vorgestellt. Brutale Szenen. Aufstand der Sklaven auf einem Schiff. Zig nackte, muskulöse farbige Sklaven, miteinander angekettet, werden über Bord geworfen. Furchtbar!
Auch schlimm: Einer der Sklaven wird selber in den USA zum – Sklavenhändler. Vorlage des Films sind auch offizielle Dokumente. Also, wie Menschen miteinander umgehen! Nach der Filmvorführung gab es Drinks, Snacks und Diskussionen. Kornblums gute deutsche Sprache, die tiefe Stimme, vor allen Dingen seine Klugheit und Charme, waren schon beeindruckend. Das sind ja die Kontakt-Momente, wo es im Kopf Chancen auf „Erweiterungen“ gibt.
Presse-Beitrag von Express Düsseldorf

Korver, Eleonore. (1935-2015). „Meine“ Niederländerin auf Mallorca! 
Was sie alles wusste! Über sechs verschiedene Klimazonen auf Mallorca. Welche Pflanzen man kauft: Die, welche in der Erde von Mallorca hochgezogen wurden. Über Schleichwege auf Mallorca per Auto, damit es romantisch bleibt. Denn, sie war eine richtig gute Autofahrerin. Umsichtig, wie viele Frauen. Aber auch rasend, schimpfend ( auf holländisch) über die lahmen Männer. // Ihr Satz: „Das ist doch wunderbar“, höre ich immer noch. // Ritual: Sie lud mich zu Gesprächen beim Essen ein. Einmal pro Monat. Die Gute fuhr mich auch zu den mir oft unbekannten Restaurants. Herrlich! // Was machte ihre Intelligenz, ihren Charme, ihre Internationalität aus? Sie war als Kind von ihrer Mutter schrecklich hart behandelt worden. Sie sollte ein Junge sein. Das hörte sie bis zum Tod ihrer Mutter! Scheußlich. // Doch Eleonore kämpfte. Sie wurde überall die Beste. Als Sprachleiterin in München bei Siemens bekam sie (berufliche) Anerkennung. Daher auch ihr gutes Katalan, ihr Spanisch, Französisch, Englisch und – Deutsch! // Ausserdem war sie Ehrenhäuptling der Siox. Jawohl! Sie fuhr alle fünf Jahre zu den Indianern nach Minnesota. Dort begann sie ihr Buch über die Sioux zu schreiben. Auf Deutsch zunächst. Ich gehöre zu den Ersten, die es als Konzept vorab lesen durften. Was für eine interessante Persönlichkeit! // Das wußte auch ihr Freund, Dr. Alfred Gunzenhauser, Top-Galerist in München. Sie brachte ihn mit zu unseren Abendessen in Palma. Er war gerührt, wie Theofilos und ich auf Mallorca lebten. Das fehlte ihm, sagte er oft. Depressiv klingend.
Bei der Eröffnung seines Museums in Chemnitz, durch Bundespräsident Köhler,
war an seiner Seite, in der ersten Reihe: Eleonore Korver

Krämer, Günter. Intendant Schauspiel Köln 1990-1995. 
Generalintendant Kölner Bühnen1995-2002. 
Als Schauspieldirektor der Kölner Bühnen habe ich ihn kennengelernt.
Ich wurde ihm vorgestellt, mit der Idee, ich solle ein enger Freund werden!
Was Freunde sich so ausdenken! Hier, der Kölner Gerd Reinz, Vorsitzender
des deutschen Galeristenverbandes. Den Kontakt fand ich aber klasse, na klar!
Bin ich doch ein Kultur-Fan. Vorgestellt wurde mir an Krämers Seite, ein netter, eher kleinwüchsiger, strammer Bursche aus Aachen. Ein Jung-Arzt mit hübschem Grübchen und Lachen. Und Ellenbogen: Seit 2001 Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Nervenärzte. Dann Vorstandsvorsitzender der KV Nordrhein. (Geboren 1957.). Eine Riesenkarriere bis heute, 2021! Da Krämer Vertrauen zu mir hatte, war ich schnell ein „Ohr“ für ihn. Lustig dies hier: Krämer stöhnte, das er in Aachen Kartoffeln schälen mußte. Nee, vieles kann ich mir bei Krämer vorstellen. Das nicht! Krämer verstand sich als Dompteur, als Zirkusdirektor ( Zitat Krämer) gegenüber seinen Schauspielern und Sängern.
Wie wohl alle Regisseure? Doch nicht als Zuarbeiter mit Küchenschürze!//
Krämers Karriere startete er als Theaterregisseur. Mit Übernahme der Generalintendanz, begann er auch Opern zu inszenieren. Ein bulliges Mannsbild der west-europäischen Bühnen! Mit eher weichem Kern?
Was sind wir oft zu seinen auswärtigen Premieren gefahren!
Und in Köln gab es immer vor einer Kölner Premiere in seinem Büro, Drinks,
für mehrere Gäste. Das fand ich geschickt. Dabei, gefühlt immer, Krämers Ehefrau Elke und auch Krämers Bruder. Wie Günter, ein erfolgreicher Unternehmer. Inhaber eines großen Laborbetriebes. Sechzig Mitarbeiter, glaube ich. Was sprach er? Nur über Umsatz und Gewinn, Umsatzkurven. Nie über Kultur.
Bevor jedoch Krämer eine General-Intendanz in Köln haben konnte, mußten Stadt-Bedingungen beachtet werden. Normal. Hilfreich war, den Dschungel der Entscheidungsträger von Köln zu durchqueren. Der berühmte Soziologe Prof. Alfons Silbermann war zur Stelle. Ein bekannter Durchblicker. Vor Krämers entscheidenden Gespräch mit der Stadt Köln, gab es deswegen ein Arbeits-Essen im Hotel Ernst, in den Hanse-Stuben, mit Silbermann. Krämer nahm mich mit. Auflage, nichts durfte ich sagen. Nur zuhören sollte ich, damit auch kein Detail verloren ging. Skizzen lehnte Krämer ab. Er wollte konzentriert auftreten, beim Zuhören von Silbermanns Einschätzungen. Das war auch eine Lehrstunde für mich! Einzelheiten gehören natürlich nicht hierher.
Krämer wurde dank kluger Vorgehensweise, Generalintendant,
mit Verträgen für seine gesamten Clique. Sein Wohngemeinschaftfreund Torsten Fischer wurde Schauspieldirektor. Ein anderer aus der Wohnclique, wurde zum Regisseur gemacht. Noch ein anderer durfte dann und wann, auch was machen am Theater. Das machen wohl einige, sagte mir mal die mir bekannte Kölner Kulturbeauftragte, Frau…H..?..langer Name. Name vergessen. Sie hatte aber Probleme alle wieder loszuwerden. Auch das sagte sie mir. Kein Witz: Sie fragte, ob ich was in diese Richtung beeinflussen könnte, aufgrund meiner Nähe zu den Herren. Deswegen kam sie extra in meine Düsseldorfer Galerie. Habe ich das jemals Krämer erzählt? Egal. Siehe Medien dazu.
Gerne besorgte uns Günter Krämer schwierig zu erhaltene Eintrittskaten. Bezahlen mußten wir selber. Gut so. Wir reden über staatliche Häuser! Hauptsache, wir waren dabei.
Ab und dann bekochte ich Krämer auch, mit seinen Schauspielern.
Nach den Proben etwa kam er mit der oft spielenden Ingrid Andree – eine eher nervige, kratzbürstige, aber erfolgreiche Type. Und er brachte mit, den sympathischen, guten Schauspieler Martin Reinke (1992), verheiratet mit einer hübschen lieben Frau. Martin Reinke, eine gute Erscheinung. Zu dieser Zeit wohnte ich auf der Kölner Subbelratherstrasse. Gemietet von JCB für drei Jahre.
Gast von mir war auch ein Freund, Jürgen Roy, Abteilungsleiter im Polizeipräsidium. Ein wacher, kluger. Aber kein Diplomat. Er sagte zu Krämer, als ich gerade die Teller mit Eintopf füllte: Wegen Ihnen Herr Krämer, gehe ich nicht mehr ins Kölner Theater! Bei ihrem Vorgänger Flimm war ich gerne dort!
Mir viel die Suppenkelle aus der Hand. Stille. Dann standen alle drei Theaterleute auf und gingen, ohne ein Wort zu sagen. Rums! Diese Situation änderte zwar nix an meinem guten Kontakt zu diesen Leutchen. Doch peinlich war es allemal. // Wenn 30% der Zuschauer buhten, war Krämer zufrieden.
Sein Markenzeichen, sagte er verschmitzt lächelnd. Doch es kam es mal anders.

Paris 2009/2010. Regie an der riesigen „Opéra Bastille„.
Dort war er der erste Deutsche, der den kompletten Richard-Wagner-Ring herausbrachte. Fast alle 3.000 Gäste buhten stehend, bei einer seiner Ring-Aufführungen. Wir sieben Freunde aus Köln natürlich nicht! Wir klatschten.
Sprachlos gingen wir alle ins gemeinsame Hotel, um die Ecke. Dieses zu negative Erlebnis ließ ihn jahrelang pausieren. Sich sammeln. Normal. Es war seine Chance, als erster Deutscher eine erfolgreiche, komplette Produktion dort zu schaffen. //
Dazu Bernd Weikl und Pavarotti, beide Opernstars:
Die Franzosen sind „Wagner-Verrückt“. Also glauben viele, wie beim Fussball, sie sind alle wissend. Etwas anderes könnte auch eine Rolle spielen:
Nach dem 2.Weltkrieg, sind viele, viele deutsche Sänger, Künstler, in Paris besonders, jahrzehntelang, ausgebuht worden, als ehemalige Feinde. Dies zur Ehrenrettung von Krämer. Höre etwa dazu Bernd Weikl, Opernstar, vorlesend auf Youtube. Er trat dort mit Pavarotti auf im Duett. Weikl wurde ausgebuht. Pavarotti sagte: ich verstehe es nicht! Doch Pavarotti lies sich nicht beirren. Die Duett-Tournee ging weiter. Von Pavarotti übrigens erdacht, gewünscht. //
2017, Jahre später, führte Krämer wieder Regie. Don Carlos, Verdi, in Wien,
am Volkstheater. Keine Regie mehr an den „großen“ Häusern, glaube ich.
Gerne bin ich in seiner freundschaftlichen Nähe. Opern-Stars wie Trudeliese Schmidt, Düsseldorfer Opernbühne, eine Freundin von Krämer, mochten sich
meine Nähe zu ihm damals nicht vorstellen. Und sagten mir das auch ins Gesicht.
Doch sie wußten nicht von meiner Rolle bei Krämer. Etwa besorgte ich ihm, über JCB, bzw. seinem Bruder Friedrich, einen hochkarätigen Reemtsma-Manager und Vorstandsmitglied, in Hamburg, schnellstens fast 500.000DM, damit Krämer sein 60-Personen-Theater im Foyer in Köln bauen lassen konnte. Auflage der Name, drei Jahre lang: WestEnd-Theater. Nach der Zigarettenmarke, die Friedrich bei Reemtsma betreute, bzw. pushte. 
Tja, Vorsicht bei Nichtkenntnissen, ihr Besserwisser!//
Krämer, Jahrgang 1940, lebt mit seinem langjährigen USA-Freund Richard in Kalifornien, oder in seinem Ferienhaus auf der griechischen Insel Tinos, oder in seinem tollen, großen, geschickt modern ausgebauten Hinterhof-Haus in Berlin,
auf der Schillerstraße. Dort mit seiner oben aufgeführten Privat/Berufsclique.
Seit Jahrzehnten sind sie seine „Satelliten“. Man kann auch von Treue sprechen.
Günters Ehefrau Elke, verheiratet mit ihm, seit dem legendären Kölner Bewerbungs-Einweisungs-Gespräch Silbermann/Krämer, wohnt seitdem in Mannheim. Mittlerweile ist die Gute 80 geworden 2019. Beide haben ein freundschaftliches Win-Win-Verhältnis. // Mit dem Günter Krämer simse ich immer noch.
Siehe auch Rubrik Begegnungen, Lehnhoff, Dr. Nikolaus, Regie-Kollege.
Siehe von beiden Wikipedia. Skizzen Krämer Ende.

Kruse, Professor Dr. Alfons. Museum Heinrich-Heine-Instut, Düsseldorf.
Auch er eine wirkliche, blitzgescheite, anerkannte Größe. Damit an Roger Willemsen erinnernd. Schlagfertig, flinke Zunge, blitzende Augen. Mit Organisationstalenten. Mit Stil.
Die Bildung quilt ihm aus allen Poren. Nicht korrektes, was immer das ist, ließ er nicht durch. Seine Interessen sind breit gefächert. Töchter und Ehefrau stützen ihn. Es war immer unterhaltsam, kurzweilig, in seiner Nähe zu sein. Von ihm habe auch ich einiges gelernt.// Unvergessen auch seine Festspielrede im Düsseldorfer Opernhaus, 200 Jahre Heinrich-Heine. Diese Rede und die – von dem mit Recht hoch angesehenen – Bundespräsidenten Roman Herzog, am 13.12.1997, waren die Retter des Abends! Launig, hochintelligent, ohne lehrerhaft zu sein, führten beide uns zu und von Heinrich Heine, zum Tagesgeschehen. Inszeniert von der Dame Nr. 1 in Düsseldorf, Prof. Gabriele Henkel. Dazu kein Kommentar. Denn, die Gute und geschätzte, wollte wohl zu viel Ästhetik und Ausdruck. (Gerne lies sie sich in einem altersschwachen Mercedes vorfahren, um mich oft zu besuchen, in meinen Kunst-Räumen, mit von ihr herangeschleppten Interessenten. Wie etwa den weltbekannten, stotternden Opernregisseur Robert Wilson ). //
Unser Freundeskreis Heinrich-Heine, wo ich stellv. Vorsitzender war, nervte ihn manchmal. Zuviel Medienrummel, sagte er. Wobei wir ihm auch Druck machten für irgendwelche Benefiz-Projekte. Na klar. Lästig. 

Kuckart, Leonhard. 1932 – 28.04.2020. MDL-NRW, CDU
Und ich schreibe diese Skizzen am 21.04.2020!
Vorsitzender Kulturausschuss Landtag NRW.
Als Politik-Rentner war er Vorsitzender der Senioren-CDU, NRW, Vize in Deutschland. Vater der erfolgreichen Autorin Judith Kuckart.
Meine Güte, oft hat Leonhard Kuckart in meiner Galerie als Redner Vernissagen eröffnet. Anstöße gegeben! Und ebenso oft gingen wir, über Jahre, zu Gesprächs-Essen, bei unserem Ristorante Luigi, auf der Hohe Straße, gegenüber der Galerie. Bis heute, 2019, ist Luigi unser Favoritenwirt in Düsseldorf geblieben.
Kuckarts Äusserungen sind treffend, oft auf den Punkt gebracht.
Das produzierte nicht nur (CDU) Freunde! Gerade, weil er über Berufskollegen kritisch spricht. Provozierend war auch sein Vorschlag, einen Picasso, der dem Landtag gehörte, aus dem Museum K20 zu verkaufen, wegen schiefer Haushaltslage. Ein Aufschrei folgte in den Medien. Aber es folgten dann auch Anstrengungen, den NRW-Haushalt besser zu organisieren.
Eine spannende Geist-Größe!
Immer auftretend mit seiner Freundin Savini, einer aparten, mit Stil gekleideten Dame. Ex-Ehefrau von einem VW-Finanzchef.

Kunstbetrüger Story 1.
Herr Riese, ein verurteilter Gauner! Ein gepflegter ca. 30.jähriger, dunkelhaariger Mann betritt meine Galerie in Düsseldorf. Geschickt wurde er von meiner Freundin, Helena Röben. (Röben-Klinker. Einer der größten in Europa. ).
Das war sehr clever von Helena! Denn, sie lernte diesen Typen auf einer Einladung kennen. Er sprach sie an, ob sie nicht eine Picasso-Radierung kaufen möchte von ihm. Nein, nein, sagte sie, die unruhig gewordene. // Helena hatte ein ungutes Gefühl. Sie mochte diesen Typ nicht. Wollte nix mit ihm zu tun haben. Gehen sie zu Siegfried Blau, sagte sie, der hilft ihnen weiter. So kam der Kontakt zu Herrn Riese. // Er zeigte mir eine Picasso-Radierung, auf braunem Bütten. Mmh, dachte ich, das hab ich noch nie gesehen. Da ich kein Picasso-Fachmann bin, sagte ich zu ihm: Bitte lassen sie mir diese Arbeit hier. Bis morgen habe ich einen Interessenten gefunden. Dafür müsste ich telefonieren. Er übergab mir gegen Quittung die Radierung. // Nachdem er gegangen war, rief ich sofort meinen Freund , den Galeristen Gerd Reinz in Köln an. Vorsitzender des Deutschen-Galeristen-Verbandes. Er lachte und sagte: Gestern war er mit dieser Arbeit bei meinem Steuerberater. Siegfried, es ist eine Fälschung! Ich solle die Kriminalpolizei sofort anrufen. // Am nächsten Tag warteten im Hinterzimmer zwei Kriminalkommissare. Herr Riese kam. Und schwupp, er wurde mitgenommen. Die Picasso-Arbeit wurde beschlagnahmt. Drei Monate später hörte ich von derKriminal-Polizei, Herr Riese wurde für mehrfachen Betruges längst gesucht. Er bekam drei Jahre Haft. Ein Jahr später erzählte mir mein Kontaktmann von der Polizei, Riese hätte im Gefängnis eine „Gefängniszeitung“ gegründet, die akzeptiert war.// Ja, ein waches Kerlchen, aber leider hat er seine Möglichkeiten kriminell eingesetzt! // Und Dir, liebe Helena, kann man nur nochmals gratulieren zu Deinem cleveren Schachzug, damit Betrüger vom „Markt“ entfernt werden.

Kunstbetrüger 2
Ein Mann, wohl 30Jahre alt, Deutsch sprechend mit Akzent, aus Polen stammend, wie er im Laufe des Gesprächs sagte, suchte mich in der Galerie auf. Er hätte drei „Rembrandt-Zeichnungen“ zu verkaufen. Jeder, aber auch jeder etwas wissende Kunsthändler weiß, das gibt es nicht. Es gibt keine Rembrandarbeiten auf dem freien Markt. Das wäre eine Welt-Sensation! Doch mich netten Galeristen , mittlere Geschäftsgröße, der sollte über den Tisch gezogen werden. Falsch gedacht. Sofort fiel mir ein, einer meiner großen Vorbilder, den Kollegen Wolfgang Wittrock anzurufen, auf der Steinstrasse damals noch, in Düsseldorf. Wittrock, der u.a. bekannt war, weltweit, als Kunstvermittler für die Deutsche Bank-Zentrale in Frankfurt, zwischen 1983 – 1990. Wohl 2.000 Kunstwerke konnte er vermitteln. Und, und, und. Siehe Wikipedia. // Dem Polen erzählte ich, von einem Kollegen, der sicherlich interessiert sei, da ich derzeit kein Geld hätte. In seinem Beisein werde ich ihn anrufen. // Der Anruf: Wittrock sagte sofort, Herr Blau, sie wissen, das gibt es nicht. Das sind Fälschungen. Genau, sagte ich, deswegen rufe ich sie ja an, um den Verkäufer zu ihnen zu schicken. Wittrock sagte: Aber Herr Blau, dann rufe ich sofort die Polizei dazu. Genau so habe ich mir das gedacht, Herr Wittrock, sagte ich. // Dem Polen gab ich die Adresse vom Kollege Wittrock. Er ging hin und wurde – verhaftet! So schützt man seine (Kunst-) Branche!

Kunstbetrüger 3
Stolz präsentierte ich zu Düsseldorfer Zeiten, eine wunderbar gemalte Ölarbeit – im Schaufenster. Expressionistischer Stil – von Christian Rohlfs!
Gut gerahmt. Einen Tag vorher hatte ich dieses Bild in der Galerie von einem seriös aussehenden Mann mittleren Alters, erworben. Gegen Quittung.
Das war mein Glück! Denn, zwei Tage später kam eine Kollegin herein, mit einem Kriminalbeamten: Es ist mein Bild, sagte sie. Es wurde mir in meiner Galerie gestohlen. Bums! Natürlich war ich enttäuscht und erschrocken. Doch meine Glaubwürdigkeit setze sich so zusammen: Hätte ich geglaubt, das Bild war geklaut, würde ich es natürlich nicht stolz ins Fenster stellen! Und – außerdem lies ich es veröffentlichen in der Rheinischen Post. In meinem Beitrag , den ich über die Kunstszene mal wieder schreiben durfte. Ausserdem konnte ich die Quittung vorlegen. Seriöser kann man es nicht machen. Das Bild wurde mitgenommen. mein Geld war weg! Kann passieren. Gut das es nur ein einziges Mal passierte.

Kunstbetrüger 4
Ein 30.jähriger, gepflegter Bursche bietet mir eine Meissen-Vase an.
Eine sehr schöne, mit angenehmer Höhe von 50 cm. Dekorativ. Gegen Quittung erwarb ich dieses Stück. Im guten Glauben. Was sonst. Und – na klar, sofort stellte ich sie ins Fenster. Da ich keine Programm-Galerie führte, sondern einen „Salon“ des 20. Jahrhundert, passte auch dieses Teil zu mir. // Doch schon drei Tage später tauchte Herr Franzen auf. Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes, Inhaber eines renommierten, großen Geschäftes auf der Königsallee. Wir kannten uns seit Jahren, da auch ich eingeladen war, in der „Destination Düsseldorf“ mitzuwirken. Ein Zusammenschluss namhafter Geschäftsleute und Vertreter des Rathauses. Ziel, Düsseldorf attraktiver, erfolgreicher zu entwickeln. // Der feine Herr Franzen entschuldigte sich, für seinen unangemeldeten Besuch mit seiner Geschäftsführerin. Sein Besuch war aber völlig verständlich: Es war seine Vase! Und er erzählte, es gäbe seit Monaten Diebstähle in seinem Kö-Geschäft. Er befürchtete, eine Angestellte arbeitet mit einem Gauner zusammen. Etwa, sie schloß Vitrinentüren nicht ab. // Er bat mich, wenn der Verkäufer dieser nun auch für mich klaren Diebesware, wieder auftaucht, die Polizei anzurufen. // Und so kam es. Aber nicht ganz so: Der Bursche tauchte wieder auf, und – ich spielte den Helden! Er bot mir wieder eine Porzellanvase an. Ich sagte, klasse. Ließ ihn zu meinem großen Tisch kommen. Dann ging ich zur Eingangstore, und schloß diese – von innen ab. Statt von außen. Nun war ich mit diesem Gauner in einem Raum. Er sah mich entsetzt an, lief zur Türe, griff den Schlüssel , schloß auf, stieß mich kräftig mit beiden Armen auf den Boden, und er war weggelaufen. Das sah gegenüber ein Kollege. Der rief die Polizei. Während ich um Hilfe schrie. So laut, das Herr Fey, mein Nachbar, vom Jagd-Geschäft, zu mir rannte, den Flüchtenden sah, ein Bein ihm stellte. Der rappelte sich wieder auf und lief zur Parallelstrasse Richtung Rhein. Superschnell waren zwei Polizeiwagen bei mir. Eine Besatzung kümmerte sich um mich, der andere Wagen war mit einer Ringfahndung im Einsatz. Sie fanden ihn, als er in einen Opel Kadett hektisch einstieg. Auf dem Fußboden fanden sie weitere Kunstdinge in Plastiktüten. // Und ich? Ich war völlig geschockt, bleich! Ein Polizist beruhigte mich, hielt mir die Hände. Ein anderer besorgte nebenan einen Schnaps. Dann fing ich mich wieder. // Mit diesen Worten verabschiedeten sie sich: Spielen sie niemals einen Helden! Das kann ihr Leben kosten! Oh ja. Nun wußte ich es. // Herr Franzen erzählte Wochen später, die Klauerei in seinem Geschäft war zu Ende. Auch die kriminelle Angestellte wurde entdeckt. // Dank kam auch: Seine Einladung zum Lunch.

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Künstler Holger, Dirk & Vermittler Hans Gerling, Versicherungen.
Diesen Tapessierie-Künstler lernte ich auf Gerlings Marienburg kennen. Tapisserien sind gewebte Wandteppiche. Siehe artnet. Dirk Holgers Lehrer war der französische Bildwerker Jean Lurcat. (1992-1966). Er gilt als der bedeutendste Meister im 20. Jahrhundert. Für die, die mehr wissen wollen, es geht immer um die wichtige „Aubusson-Manufaktur“. Oder Aubusson-Technik. Lurcats Wandbehänge hängen in der UNO in New York, oder etwa im Kölner Gürzenich. Dirk Holgers Kreationen erreichten besonders die Konzernbosse.
Ob ein Hans Gerling oder Max Grundig. Zu Max Grundig hörte ich diese Geschichte von Dirk Holger: Seine Kunstwerke sind eher abstrakt und mit Einfluß mittelalterlicher Themen angelegt. Etwa schwirren um eine erkennbare Sonne bunte Elemente. Doch Grundig, ein passionierter Jäger, wollte einen Hirschen auf seinen bestellten Riesen-Wandteppich sehen. (10×3 Meter) .
Also ließ Dirk Holger ihn auch weben. Auf seinen klapprigen Uralt-Webstühlen in München. Da, wo er wohnte. Schließlich ging es immer um Miete bezahlen zu können. Normal. Gutes Unternehmerdenken. Mit einem Lächeln.
Dirk Holger & Religion.
Gespräche und Erzählungen waren mit ihm immer interessant.
Er ist ein begnadeter, gebildeter, blitzwacher mit Charme. Ein strammer, muskulöser Kerl mit Schnauz und praktiziertem, katholischen Glauben. Stark interessiert an Opern und an die Geschehnisse der katholischen Kirche. Viele Priester suchte er, lernte er kennen. Einer von der „oberen schwulen Vatikan-Machtetage“ nahm ihn mehrmals mit in den Vatikan. Nicht in die Kirche, sondern ins Gästehaus! Quasi in DAS Männernest von Europa. Zu den anderen, eher reifen Kerlen dort, und jungen Nachwuschpriester, mit Soutane und heimlichen Interessen. Ausgelebt! Was ja das Schlimmste ist! Da Heuchler.
Dirk Holger ist heute, 2020, über 80 Jahre alt. Er lebt in den USA seit über 30 Jahren. Verheiratet mit einem Polizisten. Sie haben zwei Söhne – adoptiert.

Religion Anmerkung aktuell & Buchempfehlung:
Der französische Autor Frédéric Martel, und sein Buch von 2019: SODOM. Verkaufte Auflage in 20Ländern. Martel behauptet, kann es beweisen mit Tonbandaufzeichnungen, das Dreiviertel der dortigen Priester und Kardinale, schwul sind. Papst Benedikt kam mit diesen starken, „mafiösen“ Cliquen,
nicht zurecht und – trat zurück, heißt es. Wichtig zu wissen: Es gibt eine „rechte“ schwule Gruppe, die Homophobie-Typen, also gegen Schwule lauthals in der Öffentlichkeit reden, selbst aber ein schwules Leben führen. Heuchler demnach. Und es gibt die bekennende schwule Gruppe im Vatikan. Zwar zeigen sie es nicht. Aber sie verhalten sich fair. Beide Gruppen bekämpfen sich, buhlen um Einfluß bei den Päpsten. Wo der jetzige Pappst Franziskus steht, weiß man nicht so richtig, so Martel. Als Jesuit findet er gute diplomatische Sätze, die man so oder so auslegen kann. Berühmtester, cleverster Satz von 2018, vor siebzig Journalisten, im Flugzeug von Brasilen nach Rom:
Wer bin ich ich denn, das ich richte“.
Sind wir wirklich verwundert über den Vatikan?
Hier zur Klarstellung: Schwule sind keine Päderasten! Nicht verwechseln.
Siehe auch weiter unter „Religion“

Künstler Schober, Helmut. Austria/Mailand.
Mehrfacher documenta- und Biennale Venedig-Teilnehmer. Kommerziell erfolgreich. Alleine das Kunstmuseum Bonn besitzt 40 Werke. // Verkaufen konnte ich aus unserer gemeinsamen Ausstellung in Düsseldorf, ein großes Werk an die Kunstsammlung Pax Christie, Krefeld u.a.. Siehe unter Rubrik Performance. // Leider verhinderte sein Name, die einzige, zugesagte Teilnahme für mich bei der Art Cologne. Es gab mal einen Streit mit ihm und dem Vorsitzenden der damaligen Zulassungskommission, Carsten Greve, Köln/Madrid. Als Greve den Namen Schober las, auf meinem Antrag zur Art Cologne, wurde ich wieder schriftlich ausgeladen. Mit dämlich-gezwirbelten Sätzen, Fies, dieser Herr Greve! // Dumm aber auch von Helmut Schober, oft zu provozieren. Als wenn er nicht erwachsen werden wollte! // Das erfuhr ich aber alles erst viel später. // Provokationen von Schober: Er wollte mich vor den Parallel-Ausstellungen im Kunstmuseum Bonn und bei mir in Düsseldorf, in München treffen. Zu einem Vor-Gespräch halt. Im Hotel Königshof, am Stachus, wohnte er – umsonst. Er kannte den Direktor gut. // In deren Michelin-Stern-Restaurant mußte ich ihn zum Abendessen einladen: Galeristen zahlen, sagte er! Völlig okay. Doch dann bestellte er zwei Literflaschen Mineralwasser. Öffnete beide, und ließ sie gleichzeitig über seinen Kopf auslaufen. Die Gäste waren entsetzt. Ich äusserlich nicht. Ass einfach weiter mein gutes Essen. Er schrie: Warum regst du Dich nicht auf? Ich lächelte ihn an. // Jahre später berichtete er mir, das er meine Beherrschtheit bewundert habe. Meistens würden alle ausrasten. Schober wußte einfach nicht, wer ich war: Trainiert, mental gefestigt! // In Mailand traf ich ihn, damit ich Arbeiten in seinem großen Atelier aussuchen sollte. Dies war alles spannend. Mailand natürlich auch. // Außerdem „zwang“ er mich, mit ihm in eine Sauna zu gehen. Schober war nicht schwul, hieß es. Wäre mir egal, kein Problem für mich. Doch auch komisch, warum er so meinen Body fixierte und ja, Einzelteile derb beschrieb. Sie mit seinem sportlichen Körper verglich. Auch das war keine Aufregung für mich. Es erinnerte mich an pubertäre Doktorspiele. Hauptsache, er entspannte sich. // Mit seiner Frau gingen wir, na klar, in ein richtig gutes Fischrestaurant. Galeristen zahlen ja…Wieder grinste er dazu. Seine Frau, eine ruhige, gut aussehende Type, mochte mich wohl. Sie lächelte mich an, weil Schober an mir so abprallte. // Auffallend an diesem Abend war nur eins: Die gefühlt tausend Handys, diese neuartigen Wunderdinger, im Einsatz. Dieser Krach im Restaurant!!! Dann folgte in Italien ein Gesetz: alle Handys mussten am Eingang eines Restaurants abgeben werden. Ist das wohl noch heute so? // Über Schober lernte ich seine Kölner Zahnärztin kennen. Schober hatte immer Zahnschmerzen. Eine blonde, schlecht frisierte, stark busige Zahnärztin, ein Walküre-Typ. Unangenehm leise sprechend, eher schmuddelig wirkend, immer schmutzige Fingernägel, mit zugekniffenen Augen alles beobachtend. // Unsicher machten mich in Ihrem Landhaus, ihre zwei Kampfhunde. Riesige Dobermänner? Immer wollten sie sich auf mich stürzen am Eingangstor. Vorher sagte sie durchs Eisentor – zu meiner Beruhigung: Ich öffne jetzt, fass sie an der Schulter an, dann lassen die Hunde sie sofort in Ruhe. Widerlich. Mir klopfte das Herz. Ich bemühte mich keine Angst zu zeigen. Wissend, das Hunde Unsicherheiten aber denoch merken. So gingen wir in ihr chaotischen, nicht aufgeräumten großen Bungalow. Saß ich auf der niedrigen Couch, kamen diese Viecher und – leckten meine Glatze. Also, das war grausig! Und sie? Lächelte, mochte diese Quälereien. // Aber sie war erfolgreich. Und vor allen Dingen, kaufte sie wirklich viel Kunst. Auch bei mir. // Sie mochte auch klassische Klaviermusik etc. Irgendwann überrollte sie mich: wir gehen heute Abend in die Philharmonie. Es spielt der junge Weltstar Arcadi Volodos, Sergei Rachmaninow. Stimmt. Es war ein großartiges Konzert. Sie war voller Rührung. Offensichtlich führte sie ein seelisches Doppelleben…// Leider zahlte sie schlecht, immer in Raten, damit ich mehrmals als Unterhalter zu ihr kam. Oft mußte ich sie in das Kölner Dom-Hotel-Restaurant einladen. Rituale! // Thema Zahlungsmoral: noch heute schuldet sie mir 5.000 DM, sprich 2.500 Euro. Gab es Angenehmes? Ja, ihre Tochter, die auch Zahnärztin wurde.

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Lehnhoff, Dr. Nikolaus, 1939-2015, internationaler Opern-Regisseur.
Regie-Kollege von meinem Kumpel Günter Krämer, ehem. Generalintendant der Köln Bühnen. Freund auch von JCB.
Lehnhoff und Krämer suchten keine Nähe. Der feingliedrige Lehnhoff, Düsseldorf, wirkte für Jeans-Koloss Krämer, Köln, zu elitär, zu elegant, zu oberschichtig. War er aber nicht. Der bullige Krämer, mit unglaublichem „Elefantengedächtnis“, wirkt eher rauhbeinig. Ist er aber nicht. Im Gegenteil.
Lehnhoff war ein Kunde von mir in Düsseldorf.
Es gab eine richtig gute Nähe, tolle Gespräche, auf seinem gut gestylten Landsitz in Hubbelrath, bei Düsseldorf, mit nur weissen Viechern. Nicht nur über klassische Musik tauschten wir uns aus. Dabei, sein gut aussehender Freund, ein Italiener. Damaliger Inhaber des Ristorante Poccino, Shadow-Arkaden. Heute Kö-Bogen.
Lehnhoff war zu Beginn seiner Weltkarriere Assistent bei Wieland Wagner in Bayreuth und in Berlin. Siehe Buch „Anja Silja“, Seite 162. Danach ging er als Assistent an die MET, New York. // Schon viel früher als andere Regie-Kollegen, arbeitet er erfolgreich mit bildenden Künstlern zusammen. Etwa mit Günter Uecker. Damals noch nicht einer der (teuren) Großen. Aber für Fachleute spürbar, ein individueller, aufkeimender bildnerisch-schaffender Nagelkünstler. Das spricht für die Kreativität von Lehnhoff!
Lehnhoff & Glynborne
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Da wollte ich hin, zu den englischen, elitären, aber guten Festspielen. Dort führte Lehnhoff jahrelang Regie. Bei der Eigentümerfamilie Christie war er deren Privatgast. In der Fachwelt war er hoch angesehen .
Mein guter Kontakt zu ihm nutze mir. Lehnhoff besorgte für Günter Krämer, meinem Kumpel Dr. Klaus Grimmelt und mich, Eintrittskarten – mit VIP-Bändchen. Klaus Grimmelt war ein ehemaliger richtig guter, erfolgreicher deutscher Eiskunstläufer, mit erstem Dreifachsprung! Danach wurde er selbständiger Sportarzt. Grimmelt, extrem viel wissend über klassische Musik. Und auch immer zeigend. Mit besonderer Liebe für Maria Callas. // Krämer mochte das auf der Glynborne-Reise eher nicht mitbekommen, flüsterte er mir zu. Aber für mich war/ist Grimmelt ein hochkonzentrierter, guter Freund, ein wandelndes Klassikmusik-Lexikon – mit übersichtlichem Humor!
Glyborne. In den Pausen konnten wir „Privilegierte“, mit dem richtigen Bändchen am Handgelenk, uns im Eigentümerhaus der Christies bewegen, Hände schütteln. So begrüßte uns auch dort lächelnd, souverän, Nikolaus Lehnhoff. Das war die Gelegenheit ihm persönlich zu danken.
Weltbekannt, auf dem Rasen vor dem Opernhaus zu picknicken!
Unglaublich, aber wahr, das „feine“, eher ältere Herrschaften ihren bequemen Rolls Roys verlassen, um mit ihrem Butler, Silber, teurem Porzellanen, auf eine Decke sitzen, sich quälen, verrenken und pausieren. Meinetwegen genießen. Filmreif!  
Siehe auch unter Begegnungen, Krämer, Günter.

Lehnhoff Ende

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Lozano, Luis, Palma. Mein privater Sprachlehrer für Spanisch. 
Ein Sprachlehrer ist erwähnenswert?!? Ja klar. Ohne ihn wäre ich nicht bei der Mallorca Zeitung angenommen worden. Schließlich musste ich mich auf Spanisch bewerben. Da nützte es auch wenig, das ich die obersten zwei Bosse privat gut kannte. Von ihnen oft eingeladen war, vorher seit Jahren, als Galerist. // Etwa in Alicante thronend, „Jon“, Antonio López Ruiz de Zuazo mit seiner Dóna Gurutze. Stolz zeigten sie ihre Finca, und den Vorratskeller: Gefühlt 40.000 Lebensmittelkonserven sah ich. Ohne Kommentar. Deren Villa liegt in einem abgezäunten Areal, für Top-Einkommensleute. Mit Golfplatz natürlich. // Und in Palma wirkte der Medien-Direktor José Manuel Atiénzar und seine Dóna, die herrlich Wilde, gut tanzende Isabel. // „Atiénzar“ empfing mich an der Türe, am Tag des Vorstellungsgespräches. „Siegfried, ich grüße Dich. Zuständig ist aber der Abteilungs-Direktor, Arturo Ramos“, mit Chefsekretärin, als Übersetzerin, falls bei mir hakte. War aber nicht so. Arturo Ramos ist verheiratet mit einer aus der Inhaberfamilie. Wie ich schon erzählte, wurde zu oft für mich auf Mallorca seit Jahren Katalan bzw. Mallorquin gesprochen. Ich verlor meine Selbstsicherheit in Spanisch. Also mußte ich einen Spanisch-Crash-Kursus machen. Privat, ein auf mich zugeschnittener Einzelunterschrift. // Der mir gut bekannte, sympathische Redakteur des Mitbewerberblattes, des Mallorca Magazin, Alexander Sepasgorian, heute Chefredakteur, empfahl Luis Lozano. Denn auch er und andere aus der Print-Branche gingen dort regelmäßig hin. Alexander wurde Chef-Redakteur Dezember 2018. Sein Vorgänger Bernd Jogalla, ein Netter, stiller, wohl Mitte 50, kam von der Beerdigung seines Herausgebers/Inhabers nach Hause und – starb! Sagenhaft! // Über Alexander kam ich also zu Luis, der perfekt Deutsch sprechend, ehemaliger Geschäftsführer einer spanischen Firma in Berlin und ehemaliger Tenor der Opernwelt war. Das brachte mich, dem wissenden Klassikmusik-Liebhaber, schnell näher zu ihm. Er trimmte mich jeden Tag, drei Wochen lang, je 4Stunden. Zweimal kippte ich in seiner Wohnung vom Stuhl. Zusammenbruch! Und er? Klatsch, klatsch landeten seine Hände auf meine Wangen. Er hob mich hoch und sagte: „wir machen weiter“. Oh Mann. Das war hart. Aber auch er hatte den Ehrgeiz, das ich es schaffen muß mit der Bewerbung auf Spanisch. Zwei junge Mitbewerber galt es raus zu kegeln. Es gelang. Natürlich auch, weil ich durchhielt. Das darf ich schon selber sagen. // Neun Jahre arbeite ich erfolgreich in diesem Verlag EPI Mallorca Zeitung. // Dank für den Vermittler, Alexander SepasgorianBesonderen Dank und Verehrung aber gilt meinem sympathischen, starken, „reifen“ Lehrer, Luis Lozano. Noch heute simsen wir. Etwa zum neuen Jahr 2020. 

Lüdecke, Wenzel, Filmproduzent, Berlin. (1917-1989). „Peinliches“. 
Seine Firmen: „Inter West Film“ – mit Star Horst Buchholz, „Berliner Synchron“, bis heute einer der bedeutendsten Synchronstudios. // Als ich noch blond und schön war, wurde ich von einem Freund, Walter Ambrock – erst Schauspieler, dann Geschäftsführer bei Wenzel Lüdecke – mit in Lüdeckes Grunewald Villa, mitgenommen. Zwei Diener mit weissen Handschuhen goßen Unmengen Champagner in große Weinkelche. Irgendwas gab es zu essen am Kaminfeuer. Mein Gastzimmer: Der Anbau für Horst Buchholz. Der junge, hübsche Buchholz selbst war nach der Fertigstellung ausgezogen, abgehauen. Dank gibt es bekanntlich selten. Allerdings ist es ebenso bekanntlich schwer zu Beziehungen anderer etwas Richtiges zu sagen. // Er war eine zeitlang doch wohl sicherlich glücklich, das Wenzel Lüdecke ihn vom Herumstreunen am Bahnhof Zoo, heißt es, – wahrscheinlich wollte er dort aber nur immer Zigaretten kaufen – mit nahm in sein gehobenes, bürgerliches gutes Leben. Seine Welt-Karriere wurde ermöglicht. Buchholz heiratete aufeinmal – eine Frau und zeugte Kinder. // Also ich als Gast in Berlin. Es war Herbst. Angereist war ich mit einem türkisfarbenen Pullover von JCB. Ohne ihn zu fragen. Doch mochte ich gerne seine Sachen anziehen. Wie auch JCB dies gerne tat mit meinen. Unsere Figuren waren damals noch gleich. Ein Butler zog ihn mir im Laufe des Abends aus und – warf ihn in den Kamin. Nein! schrie ich, weinte und lief aus der Villa. Walter Ambrock holte mich zurück. Schrecklich war das. Peinlich. Der geliebte, geliehene Pullover war verbrannt, wie auch andere Kleidungsstücke der anderen. // In der Nacht wurde es dann nochmals unangenehm für mich. Das Telefon klingelte. Wenzel Lüdecke sagte zu Walter, er könne nicht schlafen. Ich sollte zu ihm kommen. Der neben mir liegende Walter stand auf und brachte mich zu ihm. Er schlug die Bettdecke auf und sagte, komm. Also wirklich! Das konnte ich nicht. Ich drehte mich wortlos um und ging in mein „Horst-Buchholz-Zimmer“. Nichts gegen angesehene Prominente. Doch das reicht mir einfach nicht. Es war nicht nur lustig dort! 
Ein Schock für mich, dem jungen, unerfahrenen Menschen.

Manni Müll“. Müllwagenfahrer,
Leiter der Kehrtruppe, auf der Hohe Straße, Düsseldorf, wo meine Galerie war. (1978 – 1999). Er ist eine Persönlichkeit! Und er ist ein guter Freund – bis heute. Manfred Spiegler, verheiratet, eine Tochter, 2020 immer noch ein attraktiver Typ und guter Handballer, hat ein ausgesprochen gutes Urteilsvermögen, was Bilder „sehen“ und was Menschen angeht. Künstler wie Prof. Immendorff , Becking, Dziersk, Roese und viele, viele andere Personen, lernten ihn über mich kennen. In Orange, seiner Berufskleidungsfarbe. Sie akzeptierten ihn. Mochten seinen klaren, gesunden Menschenverstand, seine direkten Aussagen. Auch zu deren Kunst! Das war immer unbeschreiblich gut. Beeindruckend. Er kann Bilder „lesen“. So etwa als ein Künstler Bilder für eine Ausstellung aufhing. Manni sagte: Hey, was ist denn auf den Bildern los? Warum malst du so viele Muschis, so viele Penise? Hast du ein sexuelles Problem? Der 35. jährige Künstler, ein Mannsbild, wurde blass, sah mich an. Ich zuckte mit den Achseln. Anmerkung: Zwei Wochen vorher erzählte mir dieser Künstler, er wäre wohl impotent! Natürlich hatte ich das keinem weiter erzählt. Galeristen sind oft Betreuer, oder Krankenschwestern. Von wegen „nur“ Müllwagenfahrer! Vorsicht! 

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Meine, Dr. Christiane, Mallorca.
Wie gerne erinnere ich mich an Christiane, an diesen Kontakt, an die vielen Treffen, Essen, an die tiefen und lustigen Gespräche mit viel gesundem Menschenverstand am Stadtrand von Palma. Sie wohnte mit Ihrem damaligen Ehemann Bill Josenhans, in einem grosszügigen Penthouse am Meer. Dieser eher stille Professor aus Kanada war hochgebildet. Ein Vollblutakademiker, ein Herz/Lungen-Arzt. Darüber war auch Holger Weber begeistert, der stellv. Chefredakteur der Mallorca Zeitung, dem ich davon erzählte. Eine ganze Seite konnte sich daher Prof. Bill Josenhans , „austoben“. // Im Gespräch waren seine druckreifen Sätze nie gestelzt. Das passte auch alles zu der ebenso intelligenten, lebensfreudigen Christiane, der Motor der Ehe. // Aus seiner ersten Ehe gab es erwachsene, komplizierte Töchter in Kanada. Sie bedrängten ihren Vater. Er flog nach Jahren zurück nach Kanada. Es gelang ihm nicht, sein Leben zu leben. Suizid am 27.08.2010 in Kanada. //
2020: Seit ca. 10 Jahren lebt Christiane nach dem Tode Ihres Mannes, in Leipzig. Natürlich nicht ohne Engagement! Hier, zur Erinnerung an Kurt Masur, dem großen Dirigenten, Mitglied im Förderverein Kurt Masur Institut. //

Christiane verdanke ich wunderbare Kontakte.
Etwa tauchte der Opern-Tenor, der Weltstar Bernd Weikl auf Mallorca auf.
Mit einem Benefiz-Programm für Kinder.
Siehe Begegnungen weiter unten „Weikl“.
Siehe Wikipedia und seine Aufnahmen auf Youtube.

Gut lief es auch für mich, dank Christiane, das sie mir eine starke Frau vorstellte. Mit viel Lebenserfahrung: Carlota Baronin von Münchhausen.
Siehe weiter unten „Münchhausen“.

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Moll i Marqués, Josep. 1934-2007.
Sicherlich einer der informiertesten Spanier, die ich kennenlerne durfte. Sein Wissen über Deutsche und Spanier war enorm. Deutsch sprechend, ermöglichte es uns, relativ oft Gespräche in meiner Galerie zu genießen. Ob bei meinen offiziellen Anlässen oder zwischendurch. Seine Erfahrungen, mit Humor immer vorgetragen, gaben mir Einblicke, Rüstzeug, um auf den Balearen zurecht zukommen. Spanier besser zu verstehen. Im März 2003 stellte er mit Lesung sein Buch vor: „So sind wir Mallorquiner“. Auf Deutsch. // Moll i Marqués war ein spanischer Politiker und Journalist. Verheiratet mit Karin, aus dem Rheinland. Drei Töchter. U.a. hatte er eine Hörfunk-Sendung für spanische Gastarbeiter beim Bayerischen Rundfunk. Dadurch bekam er Konflikte mit der Diktatur von Franco. Reiseverbot folgte nach Spanien von 1967-1974. Erst nach dem Tod von Franco und nach dem Ende der Diktatur, konnte er wieder in seine Heimat. // Von 1987-1999 war er Vizepräsident im Parlament von den Balearen. Das sind die Glücksfälle im Leben, solche Persönlichkeiten zu kennen, zu erleben, zuzuhören und Fragen anbringen zu können. Ich war sehr beeindruckt von Don Josep! // Presse Mallorca Magazin 07.03.2003, mit großem Foto von Don Josep.

Müller, Michael Georg – genannt „MGM“! Kultur-Journalist. Düsseldorf.
Alterslos. Also – ewig jung. So empfinden wir ihn, den fleißigen Schreiber in Sachen Kultur, seit Jahrzehnten. // Müller, Verzeihung, MGM kenne ich seit meiner Ausstellung von Anders Nyborg in Düsseldorf, 1995. Damals war an meiner Seite noch meine Lebenspartnerin, „Die Amsterdamerin“. Unvergessen, sein flackernder Blick, als er die Galerie betrat. Sogar von einer gewissen Scheu kann ich sprechen. Unsicherheit war das nicht. Mit Schreibblock in der Hand, stellte er sich vor: Müller, NRZ – Neue Rhein-Zeitung und DN – Dortmunder Nachrichten. Außerdem schreibe ich auch in der „Welt am Sonntag“. Das brachte mich nicht zu einem Kniefall, wurde auch nicht erwartet, doch als Galerist lieferte ich mehr Konzentration ab. Wissend halt, die Künstler mögen gerne genannt werden, besprochen werden. Nebenprodukt, auch ich wurde bekannter. Tat gut. Keine Frage. //
Oft werden MGM-Sätze nicht zuende gesprochen. Gedanklich ist der immer gepflegt angezogene – auch Studienrat am feinen Luisen-Gymnasium, bereits beim nächsten Thema. Seine Mimik zunächst ernst, konzentriert, eher kritisch, bis auf einmal eine Erschütterung passiert. Er lacht wunderbar herzlich, auch laut. Sofort verstanden wir uns. Und er mich. Die Chemie stimmte. Das war alles gut für mein Geschäft. Eher irritierend beobachtete das „Die Amsterdamerin“, meine damalige Freundin wie gesagt. Sie war schlichtweg draußen vor. //
Nun also zunächst der erste Beitrag von Müller. Zusammengefasst, er sprach von wilder, gestischer Malerei, bei Anders Nyborg. Völlig okay. Immer ist ein Kritiker auch nur eine einzelne Meinung über was Dargebotenes. Niemals darf man das zusehr an sich heranlassen. Oh nein. Der reife Herr Nyborg, gesellschaftlich etabliert schon vor den Schritten zur Malerei, registrierte positiv: Es wurde über ihn geschrieben. Punkt. Das reicht.
Dieser berufliche Kontakt festigte sich. Es entwickelte sich eine Art Freundschaft. Bis heute. Denn, schnell merkte Müller, das auch ich ein gedankenschneller Springer bin. Hin und her wühlten wir in verschiedenen Themen. Das gefiel uns. So lachten wir später beide gerne. Über uns. Und na klar, über andere. Daher folgte meine Karriere als „Chauffeur“ für Presse-Müller, zu Opern-und Ballett-Premieren in NRW. Nicht wenige Sätze, glaube ich, fanden sich in seinen Beiträgen wieder. Mitgenommen hatte ich MGM auch zu der hochrenommierten „Art Basel“.
In meinem Auto dabei, der hochgeschätze Düsseldorfer Prof. Dr. Heinz Althöfer. Siehe Liste meiner Kuratoren – unter „Althöfer“.

Text folgt

Münchhausen. Carlota Baronin von Münchhausen.
Carola von Münchhausen lebte lange Zeit auf Mallorca mit Ihrem Mann. Leider verstarb er 1984. So lebte sie alleine in einer kleinen, unscheinbaren Finca. In Marratxinet, in der Nähe von Santa Maria. Bis sie kurz vor Ihrem 100.Geburtstag unerwartet starb. // Über meine Freundin Dr. Christiane Meine lernte ich die Adelige also kennen. // Christiane Meine berichtete über ihre Freundin, diese Baronin mit dem weltbekannten Namen Münchhausen. Ihre verwandtschaftlichen Beziehungen sind in Wikipedia leider nicht beschrieben. Dort wird nur von dem“Lügenbaron“ berichtet. // Hier also meine Erinnerungen. Genauere Infos bekam Holger Weber, stellv. Chefredakteur der Mallorca Zeitung. In seinem ganzseitigen Beitrag nachzulesen vom 20.11.2008. Siehe unten. // Stark, was die damals flüchtende, sechssprachige Adelige aus dem Estland erlebte, auf der Flucht vor der Enteignung Ihres Schlosses. Ihr Mann und sie flohen nach Schweden, ihrem Geburtsland. Mit einem vierspännigen Pferdewagen. Voll gepackt. Abgedeckt waren die wertvollen Dinge mit umgedrehten Teppichen. Wie erwartet, hielten Russen sie an. Vergewaltigt wurde sie nicht, wie damals auch üblich. Die Russen nahmen zwei Pferde mit – und – alles was nach Gold und wertvoll aussah. // Das Ehepaar fuhr mühevoll weiter nach Schweden. Wie für alle Flüchtlinge, eine schreckliche harte Zeit! // Dort meldete die Adelige sich beim schwedischen Königshaus. Nicht ihr Mann. Der sei ein stiller gewesen. Und sie bot die sechs Wand-Teppiche im Riesenformat an. SIE waren es, die ungemein wertvoll sind, historisch einordbar. Ihren Planwagen abdeckten. Verkehrt herum. Und daher hängen diese historisch-wertvollen Teppiche im großen Krönungssaal. Manchmal kann man sie im Fernsehen bei öffentlichen Veranstaltungen sehen. Die geraubten anderen Sachen auf ihrem Fluchtwagen waren eher nicht so bedeutend. Schmerzlich sind trotzdem die Erinnerungen daran. // Mit dem „Tapisserie“-Geld (Wand-Teppich-Geld) kaufte sich das Ehepaar auch einen alten VW-Käfer. Mit diesem fuhren sie nach Mallorca: sie wollten nur noch eins: Ruhe und Sonne! Zunächst wohnten sie in einem Haus, in der Cala Mayor, neben dem berühmten Maler Joan Miró. Das erzählte sie eher leise. Lieber garnicht möchte sie das berichten, mit diesem Weltnamen. Miro erwarb nach fünf Jahren deren Haus. // Was für eine Geschichte, dachte ich und – auch Holger Weber. Dem stellvertretenden Chefredakteur meiner Mallorca Zeitung, trug ich diese Lebensgerschichte vor. Sofort wurde ein Termin organisiert mit der Baronin von Münchhausen. // In ihrer Finca akzeptierte sie alles, nur nicht ein nerviges Kind der Fotografin. Fast wäre alles abgebrochen worden. Wie konnte diese Profi-Fotografin zu solch einem Berufstermin, bei einer sehr alten Dame, ein plapperndes, wildes Kleinkind mitbringen! Da ich als Vermittler dabei, schnappte ich mir das Kind, um deren Unruhe zu unterbinden. Das Interview ging weiter. // Der – grundsätzlich ruhige – gebildete Holger Weber verstand sich gut mit der Baronin von Münchhausen. Dem gedruckten Interview vom 20.11.2008 sieht man es an. Bravo, Holger Weber! Stand 16.Mai 2020.

Von Weber 2020 erhalten, Kopie Interview: https://www.mallorcazeitung.es/gesellschaft/2009/02/19/mallorca-residentin-98-jahrige-baronin-carlota-munchhausen/14488.html?fbclid=IwAR0AavZSSVdG68DhOhjBRVypyIWWOcyAd7daxQg7ZFU6U33Q8F392KTfGUU

Gerne gebe ich einen Schlüsselsatz von Baronin Münchhausen weiter:
Lernt Sprachen, dann kommt ihr überall durch!

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Nagel, Ivan. (1931-2012). Ein Universalgelehrter.
Ein Glücksfall für mich. In Hamburg lernte ich ihn in einer Bar kennen. Ohne ihn erkannt zu haben. 1972 war er gerade Intendant in Hamburg geworden. Sein „Oskar-Schlemmer-Kopf“, dieser große Glatzenschädel, seine Augen, seine ausstrahlende Klugheit, das zog mich an. Seine leise Art zu sprechen, eher schamig nach unten guckend, erreichte mich. Daraus entwickelte sich eine jahrzehntelange Freundschaft. Auch war er mehrmals mein Übernachtungsgast, damals in Düsseldorf. // 1979 nahm Ivan Nagel mich mit zu Claus Peymanns Start im Bochumer Schauspielhaus. Anschließend gab es einen private Gesprächsrunde am runden Tisch. Dabei , u.a. Peymann, Fritz Raddatz, Ivan Nagel und halt ich. Sagte ich etwas? Nein. Zu hoch gestochen alles. Irgendwann sagte Raddatz zu Nagel: „Ivan, sag Du doch auch was zur Premiere“. Das tat Nagel. Wenige Sätze. Danach wurde sofort die Runde aufgehoben…..// Oder später einmal bekochte ich Ivan Nagel in meiner Terrassenwohnung in Palma, mit seinem Chauffeur-Freund. Theofilos Klonaris war dabei, der große Bücher – und Filmwissende u.a. // Nagel war Gast in der Mallorca-Finca der Suhrkamp-Tante Ulla Berkéwicz, Ehefrau von Verleger Siegfried Unseld, um ein Buch zu Ende zu schreiben. Wir aßen am Tisch, ausser Nagels Fahrer-Freund. Er lag auf meinem Bett um Fußball zu gucken. Dort servierte ich ihm meine Kochkunst. Alles gut, da unsere Gespräche das Wichtigste waren. // Das erste Buch, was er mir in Düsseldorf als mein Gast schenkte: Ein aufwendiges Hitchcock-Ausgabe. Dann, nach 1988 – „Autonomie und Gnade“. Über Mozarts Opern. // Unvergessen ist seine starke, vielbeachtete Rede als kritischer Laudator für seine Freundin Susan Sontag, 2003, in der Paulskirche! Diese Jahre sind unvergeßlich, kostbar für mich gewesen!

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Nagorny, Christiane. 1964 – 1983. Mit 29Jahren verstorben!
An Kohlenmonoxidvergiftung. Eine der traurigen, harten Erlebnisse für mich, als ich noch jung war. Leider, leider verstarb die langjährige Freundin, am Tag der Eröffnung meines zweiten Kunsthandelsgeschäftes in Düsseldorf-Carlstadt. Sie wollte als Kunststudentin bei mir regelmäßig aushelfen. An dem besagten Sonntagmittag warteten wir Freunde und Gäste auf Christiane. Zugesagte kamen. Nur Christiane fehlte noch. Unruhe. War ihr was mit ihrem Flitzer, einem MG-Sportwagen passiert? Manchmal trug sie keine Brille, obwohl eher erforderlich. Dann rief ich ihre Mutter „Biggi“ an. Auch sie wunderte sich. Der Blumenstrauß für mich zur Eröffnung lag noch in Lüdenscheid in deren Haus, sagte sie. Starke Unruhe nun auch bei ihr. Sie rief die Besitzer der Jagdhütte an, wo Christiane am Samstag eingeladen war mit anderen jungen Freunden. Dann kam es: Die Mutter Biggi hörte, das Christiane bereits am Morgen tot aufgefunden worden war. Am Morgen! Ich rede hier über meinen Anruf zur Mittagszeit! Der gerufene Arzt hat festgestellt, Tot durch Kohlenmonoxidvergiftung. Entsetzen bei uns. In der Nacht muß Christiane aufgestanden sein, um auf die Toilette zu gehen, da ihr wohl schlecht war vom Alkohol oder was auch immer. Da sie gut erzogen war, kniete sie sich nieder – vor die Toilette, um sich zu übergeben. Sie atmete das Gift ein. Dieses Gift ist schwerer als Luft. Daher befindet es sich unten. Ein bitteres Thema, welches heute, 2020, nach 37 Jahren noch schmerzt.

Christiane war lebenshungrig, aktiv, klug. Ein Typ für Jeans und Flanell. Mit ihr ausgehen, herrlich. Oft war sie leichtsinnig-lustig, überdreht, lebensfreudig. Kess, auch frech, verschmitzt lächelnd. Gegenseitig stellten wir uns neue Menschen vor. Und setzten sie für uns ein…. Gingen mit ihnen aus. Oder nach Hause zu ihr, in die Kölner Ohmstrasse. Gleichzeitig „Schwitzende“ störte sie nicht. Auch Frauen konnte sie bewundern. Stutenbissigkeit kannte sie nicht. Körperlichen Nähen konnte weder sie noch mich erschrecken, wie ich längst über mich vorher schon aufzeige. Einen ernst zu nehmenden Freund hatte sie nie. Gab es mal jemanden, den sie eine längere Zeit an sich heranließ, so liefen trotzdem „Nebenfreunden“, wie ich und andere erlebten. Tolle Frau! Christiane würde gut auch jetzt in 2021 eine starke, selbständige Art leben.

Nagorny & JCB. Auch JCB konnte es besonders gut mit Christiane,
da sie, wie gesagt, auch elegant auftreten konnte. So nahm JCB sie etwa mit zu „Boso“, dem Hochadeligen, nach Vincenza. Siehe unter Begegnungen Boso Roi.
Die Mutter von Christiane wurde total durch dieses dramatische Todes-Schicksal verändert. Bei der Beerdigung war schon absehbar, da bahnen sich schwerwiegende Veränderungen an. Früher war auch die Mutter eine lebensfreudige Type, zog sich aber total zurück. Der immer schon stille Vater,
ein Lungenarzt, zeigte nie was nach Außen. Die Mutter bot mir noch Christianes MG-Sportwagen an. Dies zum Thema Nähe. Doch ich sagte – nein. 
Schrecklich, liebe Christiane, Deine Schicksal!
Skizzen vom 24.03.2020, ihrem jährlichen Geburtstag.

Nagorny & Schotti. Siehe unter Begegnungen Schotti.

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Navarre, Ives. Schriftsteller. Paris. 1940-1994.
Anfang 1980 sprach mich Navarre während der Festspiele in Bayreuth an.
Na klar, die Franzosen sind große Richard-Wagner-Fans!
Siehe auch unter Begegnungen Krämer, Günter, Opernregisseur.
Er wollte unbedingt meinen schwarzen VW Golf von Innen sehen. Ein Golf war nicht nur in Paris sehr hip! Damals. Navarre sah passabel, ja, richtig gut sportlich aus. Sein dicker Schnäuzer und sein Kinn fielen auf. Googelst Du.
Er sprach Deutsch mit diesem herrlichen französischen Akzent. Wir verstanden uns. Es gab mehrere Treffs. Auch Einladungen nach Paris. Geweckt wurde ich mit Bach-Musik. Ives saß mit einem Morgenmantel an seinem Flügel. Schon gut, das alles! Und dann seine weitläufige Wohnung! Also, so stellte ich mir auch Paris vor. Ives war hitzig, hatte Charme, Witz, Intelligenz. Es war eine gute Begegnung. Dümmer konnte ich dabei auch nicht werden…

Laut Wikipedia begann sein Erfolg erst 1973. Romane handelten oft von Männerliebe. Aber er bekam auch den wichtigen Prix Goncourt 1980.
Thema, die Story eines jungen Mannes, der wegen seines Schwulsein in eine Anstalt eingewiesen wurde. Zwischen 1981 und 1989 wurde er bekannt, als Wortführer der Homosexuellen in Frankreich. Es war die Zeit des sozialistischen „Königs“ Francois Mitterrand. Mit Doppelleben, zwei Familien, wie man später erfuhr! Wegen Depressionen nahm sich Navarre 1994 das Leben.

Nyborg, Anders. Bornholm-Mallorca. 
Anders Nyborg ist mein Empfehler für den Standort Mallorca! 
Ein Kunde aus Düsseldorf stellte den Kontakt her. Nyborg Bildung und das gleiche Interesse an Opern brachten uns schnell zusammen – auch als Freunde.
Ein wunderbarer Mensch. Seine charmante finnische Frau Clairy – belesen. Sechssprachig! // Anders Nyborg ist auch ein Hochsee-Regatta-Segler. Das durfte ich erleben von Bornholm nach Oestenbi (Schreibweise!?) mit seiner großen Jacht. Jedenfalls hielt ich – auf Befehl – das Steuer auf 4Grad Nord. Das kann ich nicht vergessen, weil es regnete, Windböen uns arg beschäftigten. Herrlich. Nie hatte ich bei Anders Nyborg Angst! Andere Boote kehrten um. Anders Nyborg nicht! Zig Riesenskulpturen sind in ganz Europa aufgestellt. Dazu gründete er immer einen Förder-Verein. Holte Sponsoren und die Gemeinden dazu. Dann funktionierte es mit der Finanzierung, mit dem Bau der recht teuren Skulpturen. Aufgewachsen ist er in einem dänischen Architekten Elternhaus. Nyborg verkaufte mit viel Gewinn sein Reiseunternehmen. Das sicherte ihm ein Leben ohne Sorgen auf Bornholm und auf Mallorca. (Steuerliche 180-Tage-Regelung). Als Autodiktat entwickelte er sich zum Künstler. Denn, ohne Arbeit, nein, das ging nicht bei diesem kreativen, dynamischen Mannsbild.
Presse Mallorca Zeitung 13.12.2002 über seine Ausstellung bei mir. 
Siehe Buch bei Amazon. Anders Nyborg: Ein Künstler auf zwei Inseln.
Siehe www.anders-nyborg.dk . Sein kluger, gut geschnittener Kopf – herrlich anzuschauen auf der Titelseite. 

Ostendorf, Hubert. Herausgeber des Obdachlosen-Magazin fiftyfifty, Düsseldorf. Eine Persönlichkeit. Ruhig, kantiger Kinn, wache Augen, immer etwas lächelnd. Kurzum, sympathisch. Gerne habe ich mich auf seine kreativen Idee eingelassen. Jahrelang. Meine Galerie transportierte Hilfe für die „Obdachlosen-Selbsthilfe“. Selbsthilfe. Dieser Ansatz von Hubert ist genau richtig. // Angefangen hat es in Zusammenarbeit mit dem Franziskaner Bruder Matthäus. Markenzeichen, sein roter Bart. // Hubert Ostendorf entwickelt Ideen. Etwa dieses Magazin fiftififti. Der Verlag bekam die Hälfte des Verkaufspreises, der Verkäufer, ein Obdachloser, bekam die andere Hätte – für sich. Das lief! Das fand ich klasse. // Meine Aufgabe, wie seine auch, Künstler suchen, die Grafiken entwerfen zum Verkauf, zum kleinen Preis. Dazu kamen Künstleruhren. Immer die gleiche Plastikuhr, jeweils von einem anderen Künstler gestaltet. Der Verkauf lief rasend. Wohl ca. 400 Stück wurden jedesmal in meiner Galerie verkauft. Preis, um die 100DM. Ja, ich war stolz auf mein soziales Engagement! // Die Medien begleiteten diese Präsentationen, sehr, sehr großzügig! // Siehe unter Rubrik Ausstellungen in Düsseldorf ab 1996. // Das Geld wurde in Wohnungen, Häuser gesteckt, um Obdachlose seßhaft zu machen.
Februar 1996 ging es mit den Aktionen in der Galerie Blau wohl los. Namhafte Künstler machten mit, unterstützen diese Aktionen. Etwa Jörg Immendorff, Günther Uecker, Gerhard Richter, usw. Siehe Wikipedia. Dieses gemeinsame Projekt lief bis zu meinem Umzug nach Palma, 1999. –
Muß hier unterbrechen. -…………Ergänzungen folgen.
Schlusssatz wird sein: Bis heute, den 15. Juli 2020, haben wir Briefkontakt, der Hubert und ich. Gerade haben wir zig Zeilen per Email geschrieben. Ein Wiedersehen ist dringend erforderlich, sagen wir beide!

Poch, Uli – Ulrich, Staatssekretär a.D. Ein Skandal in Berlin?
Den gab es unter dem ergeizigen und guten Regierenden Bürgermeister von Berlin, Richard Karl Freiherr von Weizsäcker (1981-1994). Uli, Neffe von „unserer“ Christiane Nagorny, siehe oben Begegnungen Nagorny, schaffte das. Als – ausgerechnet – Kultur-Staatssekretär. Uli ließ sich zwei Gehälter überweisen. Das flog auf. Und er flog raus. Flog nach Hamburg, wo ihn die CDU
als Geschäftsführer irgendwo versorgte.
Vorher waren wir einige Male Gast in seiner schönen, großen Berliner Altbauwohnung. Profitierten von ihm zunächst als Türöffner für Tickets in der Oper, saßen oft in der Intendantenloge. Oder er organisierte gute Mitteltische in In-Restaurants. Wie etwa bei der Berliner Restaurant-In-Adresse, bei der Griechin „Fuffi“. Weil Uli es für uns so wollte. JCB fand das Auftreten von Uli oft peinlich, wie er seinen Staatssekretär raushängen ließ!
Uli war es dann doch peinlich mit seiner doppelten Lohnüberweisung:
Nach der Entlassung als Staatssekretär hatte er sechs Monate einen lahmen, linken Unterarm. Er war wohl geschockt über sich! Immerhin!

Reiske, Jürgen. Kunsthändler-Nachbar & Freund in Düsseldorf.
Danach sein Umzug nach Südfrankreich, nach „34400 Lunel“, bei Montpellier.
Tja, wie beschreibt man diese rheinische, gut aussehende, blitzgescheite, belesene Frohnatur? Was wirkt stärker in meinem Kopf an Erinnerungen? Sein Berufsleben? Sein minutiös geschildertes, intensives Privatleben? Sein Schicksal mit dem frühen Tod seines Freundes Jochen?
Jürgen lernte ich kennen, als ich noch NRW-Verkaufsingenieur war. Also vor 1978. Mit meiner üblichen „Berufskleidung“ betrat ich sein – nicht besonders großes, aber atmosphärisches Biedermeier-Antik-Geschäft, in der Bastionstrasse, in Düsseldorf. Dort, in der Carlstadt, wo die meisten Kunsthändler sich niederliessen, gute Stadtatmosphäre erzeugten: Ich also noch mit Flanelhose, blaues Jackett, Krawatte (Davon besass ich 40! Ab 30.Lebensjahr, Start meiner Kunsthandel-Selbständigkeit, trug ich nie mehr eine. Alle wurden verschenkt. Neuer Stil: nur Schwarz. Bis heute) , Budapester Schuhe von Lloyd, brauner Lederaktentasche. Wichtigster Inhalt – ein Rechenschieber! PC, Tablets, Handys, die gab es längst noch nicht. // Jürgen Reiske hat bis heute, ein breites Lächeln, eine flinke, scharfe Zunge und Charme. Sein immer gepflegtes Äusseres, gegeltes schwarzes Haar, trainierter Körper, sehr gepflegte Hände – er sagte, von seinem Vater abgeguckt, der sich sogar die Nägel lackierte als Restaurantbesitzer in Duisburg. Jeden Tag trug Jürgen elegant-lässige Sport-Garderobe. Das war auffällig. Das wollte er auch so! Nicht zu vergessen, immer Zigaretten rauchend, Beine übereinander geschlagen. (Schreckliche Info nach zig Jahren, Juli 2022: Er sagt, er hätte nur noch 50% seiner Lunge!). Respekt hatte ich vor seiner Mutter. Sie sprang oft ein, half, wie es halt gute Mütter, auch meine, so machen. Einmal kam ein neuer blauer Teppich für sein renommiertes Geschäft. Sie war da. Du warst erst einmal weg: Ich gehe ne Zigarette rauchen. Also habe ich ihr geholfen. // Jürgens Startfrage für alle: Na, wie iset? Wir verstanden uns. Gerne gingen wir in der Mittagspause gemeinsam zum Essen, eher zum Kaffee trinken. Oder er nahm mich einige Male mit, als Freund und Unterhalter, zu Antikmärkten. Besonders nach Belgien. Dafür mussten wir uns um sechs Uhr morgens treffen. Normal. Damit man einer der ersten Suchenden ist auf den Verkaufsmärkten. Mit Taschenlampe. // Als ich mich 1978 auch als Kunsthändler selbstständig machte, sagte Reiske nach einiger Zeit: Ohne mich hättest Du das alles nicht gewußt, dich nicht selbständig gemacht. Lieber Jürgen, nee, das ist soooo nicht richtig! Auch ich kannte die Flohmarkt-Antikmarkt-Magazine, na klar! Bei allem Respekt, was ich bei Dir sah, sicherlich auch aufnahm, war für meinen Kunst-Berufs-Ideen nicht ausschlaggebend. War doch mein Weg völlig anders gelaufen, was ich Dir und den meisten anderen in meiner nahen Umgebung, nicht erzählte. Erst jetzt, nachdem ich seit sieben Jahren Rentner bin: Mit 20 Jahren sagte ich zu meinem Mentor und Lebensfreund, mit 30 mache ich mich selbständig, wie Du, lieber JCB, mit deiner Familienfirma (seit über 250 Jahren). Dank der vielen privaten Kunsteinkäufe damals von JCB, wo ich halt ab meinem 17.Lebensjahr dabei war, lernte ich, was anspruchsvolle Kunst ist. Auf Auktionen, auf Kunstmessen, in Büchern, im Magazin Weltkunst und in Katalogen. Lieber Jürgen, deine wunderbaren Biedermeier-Möbel fand ich immer klasse. Habe ich aber selbst nie gesucht und verkauft. In meinem Kopf, ich will Galerist werden. // Mein vorher gelerntes unternehmerisches Denken, das tägliche Lesen von Wirtschaftszeitungen, meine Entwicklung vom Maschinenbauer zum Verkaufsingenieur, mit Umsatzbeteiligung, brachten mich weiter. Woher hätte ich sonst mit 27 Jahren meine erste Eigentumswohnung erwerben können? Mein viel beklatschtes Organisationstalent, technisches Wissen mit Computer, Weiterbildungen etc., waren meine Stützen. Gerne bringe ich auch in Erinnerung, das Du mich deswegen bewundert hast! Mir Komplimente machtest. Die über 600 Pressebeiträge über meine Arbeit, über meine Künstler, inklusive meiner zig Kultur-Gastbeiträge in den Zeitungen, sagen einiges aus. Heute erkenne ich das mit dem Abstand im Rentenalter. Siehe unter Presse. // Vergiß nicht die soziale, auch stark kunstinteressierte Umgebung von JCB. Die ja auch meine war und ist. Auch Du wusstest jahrelang nix davon! JCB sagte doch immer, bleibe bescheiden, erzähle nicht, wie Du wirklich lebst. Dann kommst Du an. // Sehr oft war ich also dabei, wenn JCB, emotional gesteuert, Kunst kaufte. Kunst auf auch gehobenen Ebenen. Davon profitierte, lernte ich. Im „Greisenalter“ darf ich jetzt darüber reden. Richtig? Irgendwie ist es aber auch egal. // Gerne will ich über den schlauen Fuchs, den Duisburger Jungen, Jürgen Reiske hier reden. Mit Dank, na klar, für seine Nähe. // Sein Freund Jochen, der mir nicht sooo besonders lag, da ich auch seine blauen, fixierenden Augen als eher unangenehm empfand, beeinflusste Jürgen. In Erinnerung habe ich, Jürgen mochte eher nach Italien gehen, als nach Südfrankreich. Dort gab es aber Freunde von seinem Jochen. Einige schwule Freunde in einem Dorf bei Montpellier. Der Bürgermeister, ein Arzt und ein Architekt etwa, schwul. Damit lief alles gut an. Ein Haus, nee, ein Riesenhaus wurde gefunden. Mit einer enorm hohen Wohnhalle. Die Franzosen sagten „Cathédrale“. Mein Geschenk: 40 Rosenzwiebel einer alten englischen Sorte. Jürgen hat dafür eine Antenne. // Einige Wochen später, bei einem Abendessen mit den oben aufgeführten Herren, ging Jochen vorzeitig in die obere Etage ins Bett. Ihm ginge es nicht gut. Plötzlich ein lautes Stöhnen. Jochen verstarb! Der anwesende Arzt bekam vor Schreck einen lahmen Arm. Entsetzen bei allen. Lieber Jürgen, was für ein Schicksal! Was für eine harte Anfangsituation in einem fremden Land! // Die Jahre vergingen. Wir haben kaum Kontakt gehalten. Wie gesagt, deine genauen Erzählungen über private Dinge, die lagen mir eher nicht! Dafür bewunderte ich dich aber über deinen enormen Genuss, Bücher zu lesen. // Erst nachdem Du nach Jahren in ein kleineres, romantisches Häuschen umgezogen bist, trafen wir Dich dort, wie auch andere Freunde dich aufsuchten. Etwa die „Doctores“. (Siehe Doctores unter Begegnungen ). // Immer noch bist Du der Strahlemann. Umgeben von zig gelesenen Büchern, antiken Möbeln und kurios-schönen Kleinst-Objekten. Wieder gibt es Rosen und anderes Grünes um Dein Haus herum. Wieder vergingen Jahre. // Im Juli 2022 kam ich auf die Idee, Dich anzurufen. Nun sind wir beide fast „Greise“! Unser Telefonat war herzlich. Als wenn wir uns erst gestern gesehen hätten. Wir freuten uns. Nun ja, dann erzähltest Du Deine Lungengeschichte. Aber auch, das neben Dir ein 52.jähriger Freund sitzt. WOW, sagte JCB und ich, als wir deine zugesandten Fotos sahen, was für ein attraktiver, muskulöser, sympathischer Kerl von Mann. Ein französischer Polizist. Nein, Gendarmerist, also gestartet beim Militär, lernte ich bei unserem Treffen in Düsseldorf, am 16.09.2022. Ich war so aufgeregt, über unser Wiedersehen, das ich statt, wie angedacht, bei „meinem“ italienischen Restaurant Luigi, auf der Hohe Strasse, im Cafe de Bretagne reservierte! Für zwei Gäste aus Frankreich! Wir lachten darüber. // Lieber Jürgen, lieber Jerome, schön das wir unsere Nähe aufgefrischt haben. Unsere Nähe wird ab jetzt auch bleiben. Danke für den Düsseldorfer Abend am Karlplatz. Alles Gute, Jungs!

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Religion. Siehe auch unter „Über mich privat“.

Ratzinger, Joseph Kardinal. 16.04.1927-31.12.2022.
Ab November 1981 Vorsitzender der Glaubenskongregation. Früher genannt – Inquisition. Flughafen Rom. Wartehalle. Dabei, meine Freunde die „Doctores“, ehemalige Hausärzte, Dr. Detlev Gudemann und Dr. Jürgen Laudert, als wir noch eine engere Nähe hatten, viel gemeinsam reisten oder Kulturausflüge machten, und JCB. Da ich diese berühmten grauen Haare von ihm entdeckte, sagt ich zu meinen Freunden, ich gehe hin und kläre.
Ich: Sind Sie es? Er stand auf, dieser kleine zierliche Mann, in Schwarz.
Ja, sagte er. Er reichte mir seine Hand. Ich zog beide Hände weg, legte sie hinter meinem Rücken. Er lächelte.
Ich fragte: Wie geht es dem Papst ( Papst Johannes Paul, II, Wojtyla, damals schon krank).
Ratzinger: Ach, wie soll es einem alten Herrn gehen, der soviel arbeitet und krank ist.
Ich: Warum gelten SIE sooo stramm konservativ?
Er: Wenn sie mich kennen lernen möchten, dann lesen Sie mein Buch „Das Salz der Erde“.
Oh, sagte ich, das hat mir unser Düsseldorfer Stadtdechant Terboven empfohlen.
Ratzinger: Bitte grüßen Sie ihn von mir. Er war ein guter Student von mir.
Längst fühlte ich mich unwohl. Meine anfängliche Schroffheit war mir unangenehm. Ich begegnete einem Herrn, der sehr höflich mir gegenübertrat. Eine starke Aura verströmte. Nun reichte ich ihm meine Hand. Er nahm sie mit seinen beiden Händen, lächelte. Und er nahm die Hände meiner Freunde, die zwischenzeitlich zu uns gekommen waren und wünschte uns allen, alles Gute. Ich fühlte mich klein. Siehe EXPRESS vom 19.09.1997. 
Ratzinger Anmerkung:
Er war mal ein aufmüpfiger in der katholischen Kirche. Als junger Mann, als Berater und Redenschreiber von Kardinal Frings, Köln. Bei der Vorbereitung zum zweiten vatikanischen Konzil 1962-1965. Frings hielt eine Ratzinger-Rede 1961 in Genua. Es richtete sich gegen die Erstarrung im Vatikan, gegen die Missstände. Johannes XXIII lobte Frings, der Mitglied im 10.köpfigen Konzilspräsidium war!
2021, Tod von Hans Küng, mit 93 Jahren. (1928-2021).
Er war mal ein enger Freund, seit der Studienzeit, von Ratzinger. Doch dann entwickelte sich Hans Küng weiter. Stellte vieles in Frage. Es folgte ein Lehrverbot für diesen Kirchen-Professor, ohne das ein Gespräch angeboten wurde vom Vatikan! Und – das war auch Ende deren Freundschaft. Siehe etwa sein Buch „Fehlbar ?“ von 1973. Siehe Wikipedia.
Wann drehte sich Ratzingers Position ins stark Konservative? Und warum?
Was war der Anlass? 
Was wir behalten und beklatschen werden: Das Ratzinger als Papst zurücktrat. Gut so. Er war kein Manager. Er ist ein hochintelligenter Gelehrter. Das reicht ja auch. Aber seine Texte, als emeritierter Papst zum Zölibat, 2020 in einem französischen Buch veröffentlicht, sind schrecklich unzeitgemäß. Auch nicht gut, weil es vereinbart war, das er als Papst-Rentner nicht zu „Tagesdingen“ seines Nachfolgers Franziskus was sagen sollte! Eine Intrige? Bauenropfer: Sein Privatsekretär Gänswein, der ach so Nette, mußte sein Amt aufgeben als wichtiger Berater bei Papst Franziskus. // Taktisch falsch war es auch, Ratzinger zu erlauben, weiterhin in der weissen Papstrobe aufzutreten. //
Im Februar 2020, kam der avisierte Text aus dem Vatikan, von Papst Franziskus: Keine Zölibat-Ausnahmen. Keine verheirateten Priester darf es in Südamerika geben, die ja unter starkem Priestermangel leiden.
2021. März: Die deutschen Bischöfe ließen im Vatikan vorlegen das in Deutschland zwei Männer in der katholischen Kirche getraut werden dürfen.
Reaktion aus Rom: nein!
Auch Franziskus ist ein „Gefangener“ in Rom. Die Kirchen werden sich weiter stark leeren. Wird Zeit, das es ohne Staat bei uns mit den Kirchen weitergeht. Von wegen Einhaltung von Kirchensteuern. Oder das Bezahlen der wohl 400 Bischöfe mit Steuergeldern – von allen Bürgern! Absurd!! So geht es nicht weiter. // 

Religion. Buch von Frederic Martel „Sodom“. Macht, Homosexualität und Doppelmoral im Vatikan. Verlag Fischer.
Dieses Buch lese ich gerade, März 2021. Der Dirigent Christoph Thiedemann sprach darüber, in einem großen „Der Spiegel-Interiew“, Februar 2021.
Ich fasse es nicht:
Dreiviertel der im Vatikan lebenden Priester, Kardinäle und Bischöfe sind schwul, heißt es dort. Namen werden genannt. Prozessiert hat keiner gegen die auf Tonband aufgenommen Gespräche, Interviews, Recherchen von Autor Frederic Martel, seit Erscheinung des Buches in 2019.
Wichtig zu wissen, es gibt zwei Gruppen im Vatikan: die radikal gegen Homosexualität in der Öffentlichkeit und hinter den Kulissen auftretenden Bischöfe und Kardinäle dort, sogenannte Homophobe, die aber selber praktizierend Schwul sind! Erkennbar oft, wenn sie besonders gegen Schwule sehr laut reden, hetzen. Und es gibt die Gruppe der liberalen Schwulen dort. Beide Gruppen erledigen ihre Sexwünsche geheim. Im Vatikan und ausserhalb. Mit Strichern, die bekanntermaßen zu über 90% Hetero-Burschen sind. Derzeit gefragt sind die Migranten-Burschen. Das ist ungefährlicher. Wenn sie reden, droht Abschiebung.
Schizophren das alles? Nein, es geht um Macht und Einfluß. Auch gegenüber den Päpsten. Daher trat Papst Benedikt zurück. Gegen Intrigen der homophoben Kardinäle und Bischöfe war er machtlos. Auch Papst Franzisko kämpft, heißt es in dem Buch, gegen diese Cliquen. Er spricht öffentlich darüber. Kritisiert „Die Doppelmoral in unseren Reihen“. Kritisiert auch Kardinäle und Bischöfe, die Päderasten in den eigenen Reihen schützen. Auch wenn sie rechtsextreme Mitglieder sind, etwa bei „Opus Dei“. Erwischte Päderasten, egal. Hauptsache sie gewinnen den Kampf gegen den Kommunismus. Was für eine verkorkste Moral.
Nicht verwechseln, Schwule sind keine Päderasten. Achtung!
Siehe aktuell Köln und der blockierende Kardinal Wölki. Schrecklich, das alles!

Religion. Weitere Buchempfehlung.
Lese gerade – April 2021 – dies hier, was mich auch stark beschäftigt. Die Machenschaften von Ratzinger als Vorsitzender der Glaubenskongregation und als Papst Ratzinger? Unerträglich! Auch jetzt noch nach seinem Rücktritt!
„Der Pakt gegen den Papst“. Franziskus und seine Feinde im Vatikan.

Von Andreas Englisch, einem deutschen Vatikanjournalisten seit Jahrzehnten.
Der auch immer in den Papst-Flugzeugen mitreiste.

Siehe weiter oben auch „Künstler Holger“ mit Religion

Siehe den Spielfilm von Dezember 2019: „Die zwei Päpste“. Klasse.
Mit Anthony Hopkins als Papst Benedikt. Und der wunderbare Jonathan Pryce als Papst Franziskus. 

Ende Ratzinger

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Religion & Blau.
Wie ich schon in der Rubrik „Über mich“ berichtete, steckte man mich als Evangelisch getaufter, in einen katholischen Kindergarten. Beste Erinnerungen habe ich. Die wehenden Nonnenkleider kann ich nicht vergessen, wie auch nicht die höfliche, lustige Art der Nonnen. Und deren Klugheit. Das törnte mich an, wie gesagt, im Vorschulalter! // Meine einzige Oma, zu der wir Kontakt hielten, war die Mutter meiner Mutter. Sie kam relativ oft zu Besuch. Sie Schlief immer bei mir im Bett und sagte: Puhl nicht da unten herum. Das hätte sie nicht so oft sagen sollen! Meine Neugierde wuchs stetig. Ich konnte mein „Ding“ nicht mehr in Ruhe lassen. Fast hätte ich gesagt, bis heute.// Oma Wedeleit, aus Lötzen, Ostpreußen, war eine rüstige, reisefreudige Offizierswitwe. Großzügig mit Spenden für die Evangelischen Kirche. Sehr gläubig! Daher schleppte sie mich Sonntagmorgens in die Vohwinkeler Hauptkirche, Gräfratherstrasse. Fussweg 30/40 Minuten. Nachmittags zog sie mich dann in die Friedhofskapelle zum Gottesdienst. Fußweg 15Minuten. Bis zum 14.Lebensjahr lernte ich sage und schreibe 33 Kirchenlieder! // Pastor Zabel war der Hauptpfarrer. Ein stattlicher, blonder guter Typ. Auch er förderte und forderte mich. Drängte mich viel zu lesen. Da er angenehm war, folgte ich. Irgendwie fühlte ich mich zu ihm hingezogen. // Gegenüber der Kirche wohnte einer meiner Freunde. Friedhelm. Ein zappeliger, lustiger Junge. Er nahm mich auch oft mit in sein Elternhaus. Sein Vater war der Organist unserer Kirche. Wieder tauchten Musik und Kirchenlieder bei mir auf. Diskussionsthemen waren Religion, Politik und – Kirchenlieder. Der Vater mochte mich. So blieb es lange Zeit eine gute Freundschaft mit Friedhelm. Auch, als er aufs Gymnasium Mackensenstrasse kam. Ich ja leider nicht, da meine Eltern kein Geld mehr hatten, nach dem Eilverkauf unserer Firma. Friedhelm und ich verloren uns nicht aus den Augen. // Mit 16 trat ich aus der Kirche aus. Aus politischen Gründen. Die „Firma“ Kirche mochte ich nicht. Deren stehengebliebene, veröffentlichte Meinungen und Ziele waren nicht akzeptabel für mich. // Nie war ich gegen den Glauben bei anderen. Mich wundert bis heute nicht, das die Kirchen leer sind. Sie haben versagt. // Auch das unser Staat, ich glaube über 400 Bischöfe und ähnliche Vorgesetzte, mit Steuergeldern bezahlt, ist unmöglich! Was soll das!

Religion auf Mallorca.
Jahrzehnte später. Margot Käßmann hielt einen Vortrag. Da war sie noch Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirchen Deutschland. Gerne verfolgte ich ihre Äusserungen, Essays in den Medien. // Und nun also traf ich sie live traf in Palma. 400 Gäste. Ihr Vortragsthema – Luther. Dabei hatte Frau Käßmann – zwei kleine Töchter, in der ersten Reihe sitzend. Still, malend. Mit sich selbst beschäftigt. // Vortragsende. Fragen erwünscht. Nur zwei Personen meldeten sich. Der renommierte Rechtsanwalt – auch Boris Becker Anwalt auf Mallorca. Hans von Rotenhan und ich, Blau. Natürlich hatte ich mich vorbereitet. Da ich die offene Redensart der Margot Käßmann immer gut fand, fragte ich als letzter: Warum wurde Luther im hohen Alter zum Judenhasser? WOW. Stille im Saal. Sie überlegte kurz und sagte: Müßen Sie mir zum Schluß noch ans Bein pinkeln?! Lachen bei allen. Dann antwortete sie souverän klärend. Viel Beifall. // Anschließend gab es mit ihr und Rotenhan noch einen Absacker. // Alkohol. Da bekam sie auch viel Beifall, Anerkennung, als sie erwischt wurde mit Alkohol am Steuer und schnörkellos sofort zurücktrat. Nie gab es für Sie einen Abbruch von gesellschaftlichen, wichtigen Kontakten. Verständlich. Es ist eben ein charakterlich anderes, gutes Auftreten gewesen. Anders als der verwöhnte Schönling Freiherr von und zu Gutenberg mit seiner „Salamitaktik“ als Beichtform. Er wurde alles schlimmer. Und er wurde zurück gedrängt als Verteidigungsminister. Peinlich!

Relgion Ende.
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Renault, Familie. Sant Tropez.
An der Tahiti Plage wurden wir ihnen vorgestellt. Von JCB Freund Baron Jérome, Antik-Händler aus Paris. Gleiche Eleganz, gleiche Napoleon-Größe wie JCB. Unvergessen: Sein „einfaches“ , antikes Wochenend-Reihen-Haus, 18Jhdt., in Versailles, mit Blick auf die Seine. Stilvoll romantisch. Toll! Und gut kochen konnte er auch. Ausserdem schenkte er mir das Parfum „Balmain“. // Renault-Einladungen folgten in deren St. Tropez Landhaus zwischen 1969-1973. Tja! // Ein peinliches Erlebnis hatte ich in deren Swimmingpool, wo ich oft drin war, um nicht allzu sehr aufzufallen, das ich kein Französisch konnte. Mit Englisch kam man damals in Frankreich nicht gut weiter. Ein Staatssekretär von Präsident Georges Pompidou stellte mir zweimal nach. Begrapschte mich unter Wasser. Meine Güte, war mir das peinlich! Auch vor JCB, der sich auf französisch in dieser, ja, High Society-Clique – oberhalb des Wassers sicher bewegte. // Was habe ich noch behalten von St. Tropez? Mein naives Verhalten, weil noch unerfahren. Ich fragte JCB: gibt es nicht ein Bar wo alle diese – für mich berühmten Elitären, ein Bier trinken, abends? JCB guckte mich an. Kunstpause. Dann sagte er: Na klar. Dann lädst du mich aber zum Bier ein. Okay, gerne, strahlte ich. // Wir betraten um 22 Uhr eine Bar. Sofort war klar, so etwas kannte ich noch nicht. Jeder Gast war lässig, lustig, in sportlich-schicker, eher weißer Garderobe, in allen Sprachen sich bewegend. // Ich bestellte zwei Bier. Auf Französisch, so wie JCB es vorher mir zuflüsterte. Und die Rechnung. Ich wurde blaß: Umgerechnet 40€ heute – ein Bier! Hilflos sah ich mich um, gab JCB ein Zeichen. Er kam, lächelte, zahlte es. In Franc damals, claro. // Es war mir soooo peinlich! Konnte ich mich nicht zufrieden geben, mit der sowieso schon privilegierten Lebenssituation an der Seite von JCB?! Das passierte mir natürlich nie wieder. Lernprozesse! // In Erinnerung blieben Sonne, Freundlichkeiten, andere Top-Familien, und – gutes Essen. Auch legere, witzige, teure Gipsy-Kleider, an barfuß tanzenden Frauen. Das war damals angesagt, in Sant Tropez. Massentourismus gab es da noch nicht.

Residentreff Mallorca. „Günter Stalter. DER Resident“.  
Bewundernswert, sein Fleiß, seine Kraft, seine zig Sprachbegabungen. Und die von seiner Frau und seiner auf Mallorca aufgewachsenen Söhne. // Natürlich sprechen alle auch Katalan, Mallorqin und Spanisch! Die Söhne sind heute deutsche Anwälte. Studium war in Spanien. // Die sehr unterschiedlichsten Residenten auf Mallorca, zu Besichtigungen führen, dafür zu begeistern, das wollte Günter Stalter. Nichts war ihm zu viel. // Mir erlaubte er, das ich bei Kirchenbesichtigungen, von den Kanzeln vorlesen durfte aus den entsprechenden Kunstbüchern. // Abschluss war immer ein gemeinsames Essen in normal spanischen Landrestaurants. Mit Büffet. Das liegt mir nicht. Daher fuhr ich meistens vorher nach Hause. Herr Stalter, ich bewundere Sie!

Rotenhan, Hans Freiherr von. Mallorca/Berlin. Boris Becker Anwaltskanzlei u.a. Na, auf dieses Becker-Thema habe ich keine Lust. Becker werde ich als Tennis-Welt-Star gut und gerne in Erinnerung behalten, claro. Danach? Nee danke! // Hans von Rotenhan hatte eine bemerkenswerte Karriere hingelegt. Als wohl „schwarzes Schaf“ seiner Familie, landete er mit jungen Jahren, aber schon als Jurist mit Staatsexamen, auf ibiza. Er verkaufte Stiefel und was weiß ich noch alles. Er lernte „verrückte“ Menschen kennen, notierte Episoden und Tratsch. Bis ihn ein Unternehmer entdeckte, schätzte, zur Sprache stellte: Wie können Sie nur so ihr Geistkapital verdrängen! Es gehört eingesetzt! Rotenhan bekam eine Kanzlei. Natürlich trat er nun im Anzug auf. Es lief richtig gut! // Der nun erfolgreiche Rotenhan war vor allem auch Schlagfertig. So wurde er mal gefragt, warum er den Vorsitz eines Fördervereins habe, für eine bestimmte Krankheit (die auch ein Familienmitglied hat). Er: Weil ich gesund bin! // 13.05.2004, Mallorca Zeitung: Hans Freiherr von Rotenhan wird auf Mallorca ausgezeichnet von Landespremier Jaume Matas, in einem Festakt, im „Palau March“, als „Europäer 2004“: Vorbild für Verständigung verschiedener Völker. // Hans von Rotenhan: ein wunderbarer, humorvoller, begnadeter Erzähler, Essayist. Alle seine Kolumnen in dem Mallorca Magazin oder wo auch immer, habe ich verschlungen. Herrlich! Heute lebt er in Berlin hauptsächlich. Empfehlenswert, sein Buch: : „Mallorca ist anders. Ibiza erst recht“. 

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Schmal, Katharina.
Die damals zwanzigjährige, wurde mir in Düsseldorf anvertraut.
Von Ihrem Vater, dem ich vorher meinen Künstler Anders Nyborg Bornholm/Mallorca vorgestellt hatte. Das brachte Nähe zu der Familie Schmal.
Katharina lebte in Düsseldorf wegen Berufsentwicklung.
Ich möge mich doch bitte etwas um sie kümmern. Sie mitnehmen zu irgendwelchen Events, so der Vater. Das tat ich gerne. Nicht, weil sie so schön war. Nein, weil sie überaus charmant war, und ja, wirklich bildschön aussah, gerne lächelnd.Vorher erzähle ich noch die von den Sorgen ihrer Eltern, das ihre Katharina ein falsches Weltbild erhält. Ihr damaliger Freund, kam aus einem „guten Stall“. Etwa wurde die 17.jährige Katharina angerufen, sie möge doch nachkommen zu deren Skiurlaub. Ein Helikopter holte sie ab. Irritationen, ja Ängste bei den Eltern, das sie verdorben wird mit so einem Luxus. Das sie Bodenhaftung verliert. Das sie glaubt, das wäre nun normal für sie. Große Diskussionen folgten. Auch in meinem Beisein. Meine Versuche zu entspannen, gelang mehr oder weniger. Auf jeden Fall wollte ich nicht, das Eltern sich soooo ängstigen. Auf keinen Fall die Beziehung mit Druck beenden sollen. Das müße Katharina selbst tun. So kam es dann auch.
Katharina hatte dank diesem klugen, besonnenen Elternhauses, im Münsterland, ziemlich viel Gutes mitbekommen. Und das nicht nur, weil ihr Vater, der kopflastige, starke Ferdi, Direktor eines Gymnasiums war. So wie auch ein CDU-Vernatwortlicher in deren Gemeinde im Münsterland.

Schmal, Katharina. Tischbegleitung.
Es gab mal eine festliche Weihnachtseinladung von meinen Freundeskreis-Heinrich-Heine-Verein, wo ich ja der Pressesprecher und stellvertretende Vorsitzende war. Am Rhein, gegenüber Kaiserswerth. In einem angenehmen Rhein-Hotel. Wohl 100 Gäste. An meinem Tisch, Katharina, die Schöne. In einem bezaubernden, mädchenhaften, leichten Kleid. Ein Hingucker: ihr geschmackvoller, glänzender Mini-Rucksack, mit feinen, dünnen Trägern. Toll! Jeder, nicht nur an unserem 10-ner-Tisch, mochte sie.
Was wir auch mochten, war eine verunsicherte Aushilfskellenerin mit Folgen.
An unserem Tisch sassen Presse-Leute (Freunde) und eine blonde Mode-Geschäftsbesitzerin, im schwarzen Paillettenkleid. Die nervöse Servicefrau tritt auf. Eine sympathische, stattliche Hausfrau. Mit einem Tablett, mit 10 gefüllten Sektgläsern, kam sie zu unseren Tisch. Stolperte und schwupp – es krachte.
Ein gefülltes Glas erreichte den Ausschnitte unserer Modefrau. Wir hielten die Luft, sahen sie an. Ihre Reaktion – zunächst nichts. Dann sagte sie trocken, ohne Mimik, nach einer Kunstpause: Es ist angekommen! Sie schaute in ihren Schoß. Herzhaftes Lachen und Entspannung bei uns allen. Die Servicefrau stand immer noch unsicher neben uns. Ihre Kollegen kamen. Alles okay. Unsere Modefrau entschuldigte sich mit den Worten: Auf meinem Hotelzimmer habe ich einen Fön. Bis gleich.
Mittlerweile ist die immer noch schöne Katharina eine verheiratete Ehefrau
in München. Und Mutter von zwei Kindern. Zu meiner 70. Geburtstagsfeier in München, am 01.04.2017, mit 16 Gästen, habe ich sie eingeladen, da wir uns zig Jahre nicht mehr gesehen oder gesprochen hatten. Riesenfreude bei uns beiden! Ja, wir beide waren sehr gerührt. Sie kam mit einem attraktiven, charmanten, Deutsch sprechenden Italiener, ihrem Ehemann Federico, einem Porsche-Vorstand. (Der einzige Ausländer im Vorstand!) Und dabei – Emilia, im neunten Monat! Das war sooo toll, so klasse, wie Katharina sich wie selbstverständlich bewegte, mit ihrem starken Baby-Bauch. Na klar, wenn man schwanger ist, ist man halt nicht krank, möchte ich so einigen Frauen immer noch nachrufen. Alle meine Gäste waren angetan von dem für sie „fremden“ Ehepaar. Sofort liefen die Gespräche, im weitläufigen Restaurant Kuffler, an der Oper. Besonders für die Porschefahrer war es eine Überraschung, einen hohen Manager von dieser Autoschmiede sprechen zu können. Von meinen sechzehn Gästen fuhren vier Paare und ein Anwalt-Freund, Dr. Max Zeller aus Köln, einen Porsche! Zunächst war Stehempfang mit süffigem Crèmant auf der großen Restaurant-Loggia, in der Abendsonne, mit Block auf die Oper. Wir wollten überhaupt nicht zum Essen reingehen! Doch das Personal drängte, die Küche wäre soweit. Für alle war es eine richtig gute Stimmung, mit leckerem Essen und Getränken, sagte man mir. Meine Gäste kamen nicht nur aus München, sondern auch extra aus Kairo, Wien, Mallorca und – Köln.

Schmal, Katharina, Familie im Münsterland.
Derzeit erinnere ich mich nur, das ihr Vater Ferdi und seine schöne Ehefrau Veronika, in meiner Galerie waren. Sie erzählten wohl von ihren Ferien auf Bornholm und die Entdeckung des Ateliers von dem Künstler Anders Nyborg.
Sie erwarben eine Arbeit. Und da ich der Galerist von Anders war, besuchten sie mich eines Tages. Auf jedenFall stellte ich die persönliche Verbindung zu meinem Künstler Anders Nyborg, Bornholm/Mallorca mit Ferdi her. Vater Ferdi und Anders freundeten sich an. Ausdruck davon waren die gemeinsamen Bootstouren auf Anders toller Hochseejacht. Nicht so angenehm für Anders, als die zappelnden Söhne, noch pubertierend, einmal dabei waren, sagte Anders.

Schmal Vater Ferdi & Söhne Benjamin & Philipp.
Stark erinnere ich mich an den Nacktbadestrand auf Bornholm.
Der sehr feine Sand – Eieruhr-Qualität, ist fast weiß. Dabei, Ferdi, mit den beiden Söhnen. Benjamin & Philipp. Warum nur verdränge ich Gedanken an Veronika. Oder warum habe ich keine Erinnerungen an diese schöne, höfliche Frau !? Sie war doch wohl mit auf Bornholm? Die Söhne waren so um die 12 Jahre, eher stille Typen. Mit Badehosen. Ferdi und ich, nackend.
Besonders Ferdi fiel auf. Ich könnte von lautloser Dominanz sprechen. Ein intelligenter, gut geschnittener Kopf, tolle Augen, eher schamig, eine ungemein gute, behaarte, sehr sportliche Figur. Der liebe Gott hat an alles bei ihm, grosszügig gedacht! Herrliche Stunden verbrachten wir am Strand, mit kaum anderen Badegästen. Wir fanden, dieser Aufenthalt ist angenehm auf Bornholm. Auch, weil Anders um uns herumwirbelte, dann und wann. Er überzog uns mit Esseneinladungen. Da ich Anders Gast war, schlief ich auf seinem Villengrundstück, mit Meerzugang, in einem ehemaligen, umgebauten, kleinen Matrosenhäusschen. Mit Blick aufs Meer. Familie Schmal wohnte in einem Ferienbungalow. // Überraschung. Ferdi wurde 80 im Frühjahr 2022. Plötzlich reagierte der Gute wieder. Nach zig, zig Jahren Distanz. Ferdi bedankte sich per WhatsApp mit Fotos und lieben Sätzen. Nanu! Alterenstpanntheit? Doch gute Erinnerungen wühlten sich nach Vorne? Wie schön.
Katharinas Brüder habe ich nur gesehen, als sie pubertierten. Danach gab es keinen Kontakt mehr. Längst sind beide erfolgreich beruflich unterwegs. Auf Facebook sind wir seit 2019 aber alle „vereint“. Ohne Gedankenaustausch.
Auch zu Vater Ferdi und Mutter Veronika, gab es nie wieder Kontakt.
Nur zu Katharina gibt es enge Kommunikation.
Kreise verändern sich! Gute Erinnerungen bleiben. Tolle Erinnerungen.
Besonders an die Tochter und immer noch Freundin, Katharina.
PS Leider wurde dieses Münchner Kuffler-Restaurant 2019 geschlossen.

Schmal, Katharina Ende

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Schmidt, Volker & Bernd Grün – DIE nahen Kölner!
Mit zusätzlichem, schönen Landhaus im Bergischem Land.
Seit ca. 2010, glaube ich, kennen wir uns. Schätzen wir uns.
Was ist das Besondere dieser Männern? Deren erhöhte Aufmerksamkeiten! Volker hängt sich schnell rein, wenn es was zu klären gibt, an Problemen und Problemchen. Immer kennt er jemanden, der weiterhilft. Immer! Und immer sind diese Vorgestellten gut. Ob Ärzte oder Berater für was weiß ich jetzt. Das hat nichts damit zu tun, das Volker privatisiert. Sprich Zeit hat. Er nimmt sie sich!//
Zig Jahre war Volker Europa-Marketing-Chef für Esprit und MEXX. Da weiß man, muß man wissen, wie man eine „Kuh vom Eis kriegt“! Sonst hätte er sich nicht gehalten. Dieser Erfolg brachte natürlich genug Kapital, um ein gutes Leben zu führen. Auch, um gut zu investieren in etwa Mehrfamilienhäuser, in deren beider Porsche. Ein alter Käfer-Cabrio und ein historischer Saab sammelt auch Werte an. Wie auch moderne Kunst kein fremdes Fachgebiet für beide ist.
Da kommt jetzt Bernd ins Spiel. Er ist der „Finanz-Minister“ für all diese Anlagendinge. Kümmert sich um die Adressen und Sorgen, wenn Mieter stöhnen. Ob berechtigt oder nicht. Der auch nicht langweilige Ingenieur Bernd wirkt nicht soooo quirlig, so vibrierend wie Volker. Seine Sachlichkeiten nutzen wir. Daher ergänzen sich beide super. Wir Freunde halten uns an beide. Will oder muß man Volker mal zusätzlich gefallen, spricht man über „seine“ Céline Dion….Wirken beide verwöhnt? Nein. Es sind einsatzfreudige Männer. Belastungen sind kein Problem. Sie tun uns, den reifen Alten, gut. Weil sie uns nicht vergessen, diese jungen Burschen!
Schmidt&Grün im Gebiet von Overath, Bergisches Land.
Bernd ist dort aufgewachsen. Von seinem Vater erbte er ein schlichtes, typisches Mittelstands-Giebelhäusschen, auf einer Anhöhe. Mit Blick über eine Pferdekoppel auf weit entfernt liegende Hügel. Herrlich! Die Grundstücks-Rückseite des Hauses wird zur Straße abgeschirmt von wunderbaren, hohen Strauchgewächsen. Unterschiedliche Grüntöne zeugen von den damaligen Gärtnerkenntnissen seines Vaters. Toll! Das alles animierte die Burschen mit einer Aufwertung: Das alte Haus wurde entkernt und modernisiert. Ein moderner, weißer Wohn-Kubus wurde 2-stöckig angebaut. Federführend war wohl Bernd in Abstimmung mit Volker, na klar. Von weitem nähert man sich nun seitlich über eine Auffahrt dem gelungenen Bauprojekt: Ein Genuß. Reicht das den Männern? Nee: Mitte des Jahres 2021 wird auf der anderen Seite der Auffahrtseite ein doppelstöckiger, stark rechteckiger Anbau fertig gestellt. Mit Aussenterrassen. Ebenerdig innen, ein rechteckiges Schwimmbad, Saune etc. Auch hier mit Weitblick. Mit einem Gäste-Apartment darüber. Alles verbunden mit dem ursprünglichen Giebelhaus. Warum diese Ausführlichkeit? Weil ich es besonders gelungen finde. Weil ich beide mag.
Schmidt&Grün in Paris, Viertel Marais. Dank diesen engen Freunden haben wir dieses Viertel in den letzten Jahren, auch als Adresse für Hotel-Übernachtungen und Ausgehen entdeckt. Junge Mode, junge, internationale Menschen. Alles ist dort quirlig und kurzweilig. Mit kleinen, guten Bistros und schrägen Bars. Das erfolgreichste Museum von Frankreich gibt es auch dort. Kurzname: „Centre Pompidou“. Im Januar 1977 war mein Freund Hans Gerling zur Einweihung gebeten. Er nahm mich mit. Wir waren entsetzt. Ich bin es immer noch: Diese „Raffinerie-Architektur“ ist für mich richtig hässlich. Abstoßend. Tja! Geschmacksfragen. Siehe Rubrik „Über mich – Privat, Gerling“.
Paris Wohn-Alternative. Jahrzehntelang davor und immer wieder noch, geniessen und wohnen JCB&ich in Paris, in „unserem“ Studenten- und Kunsthandel-Viertel, „Rive Gauche“. Wo auch Karl Lagerfeld wohnte, erfuhren wir Jahre später. Nach seinem Tod Februar 2019, gibt es seine Bücherei noch immer in der Rue de Lille. Neben zig Kunsthandlungen und Restaurants. Die Qudratmeterpreise dort, unfassbar hoch, so mein junger Freund Graf Armand. Seine Eltern wohnen im „gehobenen „Stadtteil Neuilly. Sie besitzen zum Ausgehen bzw. übernachten im Viertel „Rive Gauche“, ein kleines Apartment. Google gerade, März 2021: m/2 Preis im „Rive Gauche“ mindestens 15-16.000€. Ob damit schon die „richtige“ Strasse gemeint ist? Siehe oben unter „Graf Armand“ Infos über ihn. Schmidt&Grün in Lissabon 2019.
Nach über zwanzig Jahren Unterbrechung, sind wir wieder vom 30.12.2018 bis 06.01.2019 in Lissabon gewesen. Zum Jahreswechsel und zur Geburtstagsfeier unserer langjährigen, eleganten Freundin Petra Alberts am 05.01. Ihre fast komplette Familie war dort. Und wir tauchten auf mit unseren Freunden Volker Schmidt & Bernd Grün, mit denen wir oft und sehr gern unterwegs sind.
Klasse waren unsere drei Hotels. Jedes „Paar“ hat halt seine eigenen Idee und Rhythmus. // Herrlich, das Sonnen-Wetter, die gemeinsamen Essen, mittags und abends und die ausführlichen Besichtigungen und Ausflüge. Und immer wieder die Menschen „auf der Strasse“, die uns als angenehm auffallen! Mit Englisch kommt man bei der jüngeren Generation gut weiter. Bei den „Reifeflecken-Menschen“ reicht ein Lächeln. Und es wird prompt auch mit einem Lächeln geantwortet! Siehe auch unter Rubrik Reisen – 1975. Portugal, Lissabon.

Schmidt&Grün Ende

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Schneckenburger, Prof. Dr. Manfred.
Direktor Kunstakademie Münster, einziger, zweifacher dokumenta-Leiter, mehrfacher Kurator in der Galerie Blau, war ja auch ein großer Kenner der klassischen Musik. Und ich bin ein Genießer davon. Daher bekamen wir schnell zu einem guten Kontakt. Für die FAZ etwa, schrieb er früher Musikkritiken. Gerne beschenkte ich ihn einmal mit einer Seltenheit, aus meiner Musik-Sammlung, die ihm noch fehlte in seiner historischen klassische Musiksammlung. Eine VHS-Kassette, schwarz/weiße TV-Studiouafnahme,
von Regisseur Jean-Pierre Ponelle. Sein strahlendes Gesicht – unvergeßlich! (Seine Dankesbrief-Kopie von 1999 folgt).

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Schotti. Jahrzehnte lange Freundschaft.
Dank Christiane Nagorny lernte ich – bzw. JCB&ich – Dr. Gabriele Judith Schott kennen. Alle sagen privat Schotti zu ihr. Eine Anästhesistin. Eine intelligente Ärztin, ja. Aber was für eine rassige Frau! Damals wie heute, rothaarig. Mit – immer noch – wallendem, schulterlangem Haar. Gut und lässig-raffiniert, auch individuell, gekleidet. Gut zuhörend. Gut lebensfreudig. Noch mehr als gut, eine aufmerksame Freundin! Daher erzählen wir ihr viel. Auch weil sie nachhakt. Immer. Das heißt aber nicht, wir erfahren ebenso viel über ihre eigenen Aktivitäten! Doch bleibt man bei ihr dran, mühselig, na klar, dann kommt schon was. // Diese Freundin ist seit Jahrzehnten eine treue Persönlichkeit. Belesen, aber auch mit Zweifel. Über sich wohl hoffentlich nicht! Wahrscheinlich empfinden wir Nachdenklichkeit. Und das ist wohl gut so, für Ihren Typ. // Ihre dynamischen Auftritte, also, das hat schon einigen gefallen, oder auch nicht. Was wiederum egal ist. Oft starke, heitere Lebensfreude im Kreis anderer, ist richtig oder falsch. Wer will da Richter spielen! Mir gefällt ihre Art. Bin ihr dankbar für so viele Einschätzungen, Ratschlage und Informationen. // Als ich jung war, bekannt mit flinker Zunge, habe ich die Gute nicht immer mit meiner Schlagfertigkeit, angenehm erreicht. Doch das hat sich im Laufe der letzten 10 Jahre alles gegeben. // Heute lächeln wir über unsere ausgelebte, wilde Zeit von damals. Heute wissen wir, wo jeder steht. Auch, was unsere ehemaligen oder auch immer noch Freunde, angehen. // Heute wissen wir, das jeder für den anderen da ist. Ich habe viele Gründe, danke zu sagen, liebe Schotti!

Schwarzhaupt, Wolfgang, Pharma, Köln.
Mitinhaber Wolfgang wurde ziemlich heftig! Sponsor war er für seinen Kumpel Dieter Hens, Bildhauer, Autodiktat aus Köln, Mallorca, Kitzbuehel. In Schwarzhaupts gestylten, weitläufigen Büroräumen, auf dem Sachsenring, Köln, förderte er eine Ausstellung. Es gab genug zu trinken, Kanapees. Mit-Sponsor war die Credit Swiss, die mit zwei Direktoren aus Zürich angereist waren. Als Galerist wurde ich bezahlt für die Organisation des Vernissage-Abend. Ich versprach 100 Gäste. Und das mindestens der Kölner Express etwas darüber schreiben würde. Geschah auch. // Start 18Uhr. Bis 18.30 Uhr war kein Gast erschienen. Bei mir innere Unruhe. Doch Wolfgang Schwarzhaupt: Böse, beleidigende Worte über mein Nichtkönnen, ich sei ein Blender, etc., All das musste ich mir bis dahin laut anhören. Dieter Hens schwieg. Er vertraute mir. // Das Wetter war schrecklich: Schneeregen. Um 18.30 Uhr strömten über 200 Gäste herein. Tatsächlich war die Verkehrssituation ja schwierig. Tja, der unbeherrschte Sponsor Schwarzhaupt konnte sich halt nicht beherrschen. // Jahre später: Gibt es die Firma noch? Geht es ihr und Wolfgang gut? Wolfgang Schwarzhaupt Mutter musste ihr Penthouse verlassen, hiess es. Das Apartment in New York wurde verkauft? Kein guter Lebensabend also.

Seipold, Knut. Jugendfreund und –
immer noch Freund in 2020, Beginn meiner Skizzen hier.
Als ich 14 war, starteten meine Eltern mit Streitigkeiten. Bis zum Auszug meines Vaters, da war ich 18 Jahre jung. Nun fehlte mir, dem Lieblingssohn, der Vater, mit seiner „Schulter“! Das hat mich alles stark beschäftigt, irritiert. Ich stürzte mich auf Bücher. Und auf Freundschaftspflege. Bis heute. // Damals war mein gleichaltriger Nachbar Knut Seipold eine Stütze für mich. Siehe auch unter „Über mich – Privat“. Ein wunderbarer „Sandkasten- und Fahradfahrenfreund“. Bis heute haben wir Kontakt. Und kräftige Oberschenkel. Doch seine Oberschenkel sind ausgebildeter, nach hinten durchgedrückt. Ergebnisse als früherer 100-Meter-Läufer! // Wer ist Knut ausserdem? Gut aussehend. Mit einem klugen, gut geschnittenen Charakterkopf, mit energischem Kinn, schönen Augen. Verschmitzt oft – leise – lachend. Dank seiner Ehefrau Monika, auch sie eine Sandkastenfreundschaft von ihm, stimmt immer noch sein gesamter Body. Toll! // Auch gut, seine langjährige Stellung als Betriebsmeister in einer Solinger Maschinenbaufirma. Mit gutem Namen und Produkten für den Weltmarkt. Fabrikation von hochtechnisierten, teuren Spezial-Maschinen. Abgelehnt hatte er einen weiteren Aufstieg zum Firmendirektor. Doch auf dem Büro wollte Knut nicht sitzen, mit Krawatte und so. Nein, seine fachlichen Qualitäten setzte er lieber weltweit ein, als Montageleiter, mit seinen Männern. Das machte ihn glücklich, Zitat von seiner starken, intelligenten Frau und er. //
Tja, seine Monika. Als wir uns früher trafen, als wir etwa 25 Jahre alt waren, fühlte ich keine Begeisterung von ihr, was mich betraf. Meine gezeigte mentale Spritzigkeit, irritierte sie. Damals. Über lokale Themen wußte ich eher nix. Bis heute. Mich interessierte halt mehr das Zeitgeschehen, auch in anderen Ländern. Ich schien ihr wohl nicht bürgerlich, nicht seßhaft zu sein. Doch sie erlebte mit den Jahren meine Bodenhaftung, trotz der flimmernden, sozialen Umgebung. Und meinen gezeigten Respekt vor deren Lebenswünschen. Na klar. Knut ist doch mein Freund! Da wünscht man sich doch für ihn ein glückliches Leben. Dazu gehört halt logischerweise auch seine Monika. // Monika war eine Büroleiterin bei einem Rechtsanwalt. Sprich, daher kam wohl der fühlbare Kontrollcharakter. Alles muß sein Ordnung haben. Doch jeder Jeck ist bekanntlich anders. Und trotzdem mit Übersicht. Also holt jeder seine Toleranzmöglichkeiten raus.

Seipold Sohn Tim. Rausgekommen ist bei beiden ein Sohn.
Mit Tim erlebte ich einmal einen eifersüchtigen Auftritt von ihm. Da war er 14 Jahre alt. In der Pubertät halt. Ich besuchte die Familie in Solingen, in ihrem schönen Reihen-Bungalow. Knut begrüßte mich – als Hausherr, zuerst, am Eingang. Dafür sorgte Monika. Dahinter standen Monika und Tim. Er sah, wie mein Freund Knut, sein Vater, mich sehr herzlich umarmte, auf die Wangen leicht küßte. Der Sohn drehte sich abrupt um, ging in sein Zimmer und knallte die Türe hinter sich zu. Wums! Oh, oh, sagten wir, er ist eifersüchtig. Tim mochte mich zwar, irgendwie, schließlich hatte ich auch für ihn immer Aufmerksamkeiten dabei: Bücher und Lexika, denn er war in der Schule auffällig gut. // Die Größe von Ehefrau Monika: Sie machte uns ein Abendessen. Dann sagte sie: So, ich hab noch einiges in meinem Zimmer zu erledigen. Und ihr habt noch einiges zu erzählen. WOW. So halten Ehen!
Heute, in 2020, ist Tim 46 Jahre jung, immer noch Junggeselle.
Monika und Knut sagen, er liebt das Motorradfahren. Mehr weiß ich nicht.
Habe auch nicht weiter nachgehakt. Nicht jeder der gut lebt, erzählt deswegen darüber. // Tim lebt in München. Ein intelligenter Überflieger, wie gesagt.
An der TH-Aachen hat er seinen Doktor in Elektrotechnik gemacht. Sehr schwieriges Fach! Und nun in München eine Abteilungsleiterfunktion, na klar..

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Smeets, Marlies. Erste Oberbürgermeisterin von Düsseldorf. (1994-1999). Erstmals sprach ein Oberhaupt der Landeshauptstadt in einer privaten Galerie zur Eröffnung einer Ausstellung. (Künstler Anders Nyborg). // Sie war gerade als erste Frau zum Stadtoberhaupt gewählt worden, die ehemalige Rheinbahnmitarbeiterin, mit Gewerkschaftshintergrund, mit Herzblut. Die Grünen regierte mit ihr. // Wie gewann ich sie? Ich schrieb ihr, gratulierte zu ihrem neuen Job, wünschte alles Gute. Und merkte an: Sicherlich gehören Sie auch zu denen, die zwar einiges von der Verwaltung einer Stadt kennen, gut reden können, aber die sich nicht für Kunst und Kultur interessieren. Da rief sie mich persönlich an: Frecher Galerist! Ich komme und rede bei ihnen, in meinem blauen Kostüm, Herr Blau! So war es. Eingeladen und anwesend waren Vertreter aller Parteien. Das machte ich immer so. Ausserdem demonstrierte ich gerne meine Parteilosigkeit und nutzte somit meine rednerische Freiheit. Siehe Presse. 

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Spiegel, Paul. (1937 – 2006).
Ab 2000 Präsident der Jüdischen Gemeinde Deutschland, langjähriger Vorstand der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Landesvorsitzender. /

Als einziger Galerist war ich in Düsseldorf zu seinem 60.Geburtstagsessen am 25.01.1998 eingeladen, ins Lindner Hotel Rheinstern.
Da war er „nur“ Vize-Präsident des Zentralrates Deutschland.

1998 – 25. Januar: Haupt-Einlader und Begrüßung Ignatz Bubis,
Vorstand der Zentralrat der Juden in Deutschland.
Grußwort Dr. Adrian Flohr, Vorstand Jüdische Gemeinde
Düsseldorf. 

Festansprache Ministerpräsident Johannes Rau & Paul Spiegel.

120 Gäste. Begrüßungsrede von Paul Spiegel: Er nennt nur fünf Namen, als Beispiel seiner sozialen Umgebung: Darunter – auch ich! Also, da war ich schon erfreut, angetan. Ob das mehr Freunde schafft…?

Überrascht und, na klar, und erfreut, war ich schon über diesen Beitrag der Westdeutschen Zeitung der Landeshauptstadt Düsseldorf. Siehe unten.
Nun, ich war zwar kein großer aber wohl ein kreativer, akzeptabler Galerist und engagierter Zeitgeist war. Wie kann es sonst zu solchen langjährigen Begegnungen, ja, zu solchen Freunden kommen!

Zitat Westdeutsche Zeitung:
Auch Galerist Siegfried Blau überbrachte Glückwünsche. Na bitte!

Im Text aufgeführte Gäste:
WZ druckt ein Foto mit u.a. Paul Spiegel und Ignaz Bubis.

Im Text nur 12 Namen: Gastredner Ministerpräsident Johannes Rau, Rita Süßmuth, Bundestagspräsidentin, stellv. Präsident Burkhard Hirsch, die NRW-Minister Brusis, Behrens, Clemens, Kniola, CDU Fraktionsführer Linssen, Bürgermeister Hardt, und Scheffler, Oberstadtdirektor Hölz, die TV-Journalisten Fritz Pleitgen, Ernst-Dieter Lueg, und – Galerist Siegfried Blau. //

Angetan war ich auch immer von seiner Ehefrau Giséle.
Die Gespräche mit Paul Spiegel waren immer fordernd, im leisen Ton. Sorgen machte er sich, über die damalige „Flut“ nach 1989 von besonders auch russischen Juden nach Deutschland. Auch, weil die Kosten für die jüdischen Gemeinden enorm groß wurden. Er fürchtete den finanziellen Kollaps.
Er fragte auch mich: „Gehe ich mit diesem Thema an die Öffentlichkeit“?
Ich sagte: „Ja“! So kam es dann auch.

Siehe unten Presse Rheinische Post und WZ vom 26.01.1998.

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Stauffenberg, Dominik Graf von. 
Wie schon unter „Fürstenberg“ aufgeführt, war er mein Mitarbeiter in Palma. Mitbewohner einige Monate dort. Tja, ein großer Name. Aus D E R Familie Stauffenberg. Damals so um die 35 Jahre jung. Ein amüsanter Unterhalter. Mit Whisky konnte man ihn erfreuen. Mit viel Arbeit nicht. Hihi. Wir trennten uns. // Ich lernte ihn bei Yvonne&Adolf von Fürstenberg, in Angermund/Düsseldorf kennen. Dank deren enger Freund Theofilos Klonaris, meinen späteren Galeriepartner. Dort war Stauffenberg der „Kaminholz-Vorleger“, so flüsterte man mir zu. Immerhin ein Graf in diesem – kinderreichen „nur“ Baron-Herrenhaus. // Junge Menschen waren dort immer gerne Willkommen. Baron Adolf spielte auch gerne mit jungen, muskulösen Burschen, Eishockey. Auch damit hielt er sich fit. Er war aufgeschlossen und liberal, lebensfreudig. // Stauffenbergs Spanisch war gut. Er hatte eine spanische Ziehmutter. Seine Mutter, Gräfin Metternich, war eine Jetlake-Tante, die oft mit Fürstin Gloria herumzog. Schließlich ist ein Papst Benedikt amüsanter als ein Sohn…?! haha. Aber, verzeih mir lieber Dominik, es war auch eine gute, lustige Zeit mit Dir. Nun lebst Du weiterhin auf Mallorca. // Auch Deine Schwester Alexandra Prinzessin von Hohenzollern (geborene Schenk Gräfin von Stauffenberg) lernte ich anlässlich Deines Geburtstages, in Palma kennen, mit ihren Kindern. Ohne Ihren Mann, Karl Friedrich Prinz von Hohenzollern. Ein Hobby-Musiker, der mit seiner Band, mit Pseudonym, durch die Dörfer zog und Musik erzeugte: das finde ich klasse! 2020: Nicht so klasse sind wohl die Gespräche mit Deutschland um Rückgaben ehemaliger Besitztümer. //  Die Ehe von Alexandra und dem Hochadeligen war da sicherlich schon im Umbruch? Denn später kam die Scheidung. // Leider vergass Sie Unterhaltsgeld für Dominik, bzw. für mich nach Palma mitzubringen. War es nicht so besprochen? Sicherlich irre ich mich….Macht nix. Du hast nicht hungern müßen, nicht wahr, werter Dominik. Privat läuft es gut und entspannt für Dich auf Mallorca. Überraschend kam auf Mallorca, Deine Offenheit. Du hast Dich geoutet: Buddy Esteban aus Mallorca, an Deiner Seite, unterhält Dich. Klasse! Alles Gute wünsche ich Dir auch weiterhin.

Steigenberger, Albert. Düsseldorf-Oberkassel. (1956 – 2018).
So früh gestorben! Ein Kunstsammler, erfolgreicher Rennsportpferde-Besitzer, Sohn des großen Hoteliers Steigenberger.// Seine heute erwachsen Kinder, Sophie & David, kannte ich als Kleinkinder bereits. Deren Mutter Claudia, ist eine elegante, schöne Frau, geistreich und stark. Immer ist ein Treffen mit ihr bis heute, ein Genuß. // Albert tauchte in meiner Düsseldorfer Galerie auf. Entdeckte ein Bild. Und danach zig andere! Er erwarb es und bezahlte sofort mit Scheck. „Kennen Sie meinen Namen oder soll ich meinen Ausweis zeigen“, sagte er, mit einem umwerfenden Lächeln. Er war damals ein besonders attraktiver Mann, mit hellblauen Augen, elegant-sportlich gekleidet. Sofort verstanden wir uns. Auch weil er freche, offene Bemerkungen machte über meine Unsicherheit. Herrlich! // Zig Jahre hielten wir guten Kontakt. Auch auf Mallorca. Dort besass er in Port Andratx ein – nach Aussen – Riesenhaus. Gebaut hatte es ein Bremer Kaufmann. Tatsächlich kam es mir drinnen, verbaut klein vor. Claudia mochte nicht Mallorca. Sie hatte oft Pech mit schlechtem Wetter. // Albert war auch ein Genussmensch. Fantastisch, die Abendessen mit ihm. Manchmal allerdings riefen seine Pferdesportfreunde an. Dann ließ er Messer und Gabel fallen. Doch wäre ich kein Widder, ließe ich sowas durchgehen! Danke Albert, für unseren gemeinsamen Zeiten. Auch die schwierigen „Genussphasen mit Prozenten“, freimütig bei einer SWR-TV-Sendung von Dir geäussert, ärgerten mich nie! Dort sagtest Du, wie auch zu mir, das es keine richtige Elternerziehung bei Dir gab. Seit Deinem 14. Lebensjahr trankst Du Alkohol. Wohl ein Alleinsein verstärkten diese Sucht? Auch schlimm, Du glaubtest für andere oft zahlen zu sollen. Seitdem. // So gab es eine Geburtstagseinladung in Düsseldorf von dir. Zig Gäste. Irgendwo in einem Gewerbe-Hinterhaus, war ein Riesenraum mit sehr, sehr vielen roten Rosen dekoriert. Aus deinem Blumenladen, vormals Blumen-Reich, neben dem Carchhaus. Das erstklassige Blumengeschäft hattest Du erworben. Halt deine Laune, dein Hobby. // Theofilos und ich sind ohne Ankündigung in den Raum getreten. Ungläubiges Staunen, Freude bei Albert, über unsere Überraschung. Und was sagte er zu uns: Ich habe doch garnicht Eure Flugtickets bezahlt! Schwupp, gab ich ihm eine leichte, freundschaftliche Ohrfeige. Er umarmte uns, und – er weinte, trat mit uns nach draussen! // Presse Balearen Ökonomie, mit Foto Blau-Steigenberger-Klonaris, September 2000. Untertitel: Blau versteht sich als Kunstsinniger Weltbürger! 

Albert Steigenberger, Mitte. Alle sollten lustig lächeln, meinte der Fotograf. Na ja!

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Steinert, Hajo, Dr. Hans-Joachim, Kulturchef Deutschlandradio. 
Langjährig bis zu seiner Pensionierung (2018) erfolgreich. Anerkannt, beliebt, geachtet in ganz Deutschland, wie auch bei uns, den Freunden. // Du wurdest Rentner. Ach, lieber Hajo! Dann kam Dein erstes Buch. Unruhe bei uns. Und in den Medien. Dann kam Dein zweites Buch. Die Unruhe blieb. Sollte das so rüberkommen, wie bei der Feuchtgebiet-Tante? Ihr Erfolg, die Anerkennung, die Verkaufszahlen stimmten. Es ist nicht meine Literatur, die mich anmacht. Weder ihre noch, sorry, Deine. Lieber gucke ich dann direkt im Internet Pornos. // Sollte man bei Dir von alten Männerträumen sprechen? Ich sprach so auch zu Dir. Sah nur Dein verletztes Gucken, als wir uns trafen in unserem beliebten Restaurant „Weinkneipe in der Wettannahme“. // Deine Nähe war und ist immer klasse. Gerade weil Du so intelligent bist. Gut aussiehst. Doch auf einmal schwimmt da was weg!? Achselzucken! // Das Du einem engen Freund, einem Kinderbuch-Autor, im Vorwort Dank sagst, für sein Gegenlesen, normal. Er soll ein intelligenter Zeitgenosse sein. Wirklich? Auf welchem Gebiet? Als Kinderbuchautor, das stimmt. Aber er merkte nicht, wie unglücklich formuliert Deine Texte, Inhalte meistens sind? Das irritiert und korrigiert mich über Euch zusätzlich.

Streich, Rita. Koloratur-Weltstar der Oper. Mutter von Franklin Berger. Kunststudent der Kunstakademie Düsseldorf, der mich auswählte, zu einer gemeinsamen Sonderausstellung. Siehe unter Ausstellungen Düsseldorf 1983. // Diese Präsentation war richtig erfolgreich! In jeglicher Hinsicht! Aber Franklin erzählte nix während der ganzen Zeit von seiner weltberühmten Mutter! Bis unsere Ausstellungen abgeschlossen waren, mit den drei von uns ausgewählten Kunststudenten. Toll, lieber, geschätzter Franklin. Leicht hättest Du mich beeinflussen können, mit dem Namen der Mutter, das muß ich zugeben. // Nach den Ausstellungen nahm Franklin Berger mich mit zu ihrem Wohn – und Arbeitsort in Essen. Stellte mir seine Mutter vor: Professor Rita Streich, Folkwang-Hochschule. Sein Vater, getrennt lebend von ihr, war Regisseur. Franklin wußte, das ich mich stark für Opernmusik interessierte. So bereitete er seine Mutter vor, die neugierig auf mich war, als Partner der gelungenen Ausstellungen ihres Sohnes. Meine „Blumen“ für sie: eine Musikkassette, zusammengestellt von meinem Musikfachmann und Kumpel Dietrich Hainz. Und auch gut dekoriert, zweifarbig beschriftet, mit all den Arien, die aufgezeichnet waren, die sie berühmt machten. Noch heute gibt es Musteraufnahmen für andere von ihr. // Vorbereitet war Ihre Dankes- und Kennenlern-Einladung in ein bürgerliches Restaurant. Sie sagte: „Herr Blau, sie mögen sicherlich auch Bratkartoffel mit Spiegelei! Es ist bereits bestellt“. Rums. Da staunte ich. Gucke zu Franklin. Franklin grinste. // So war sie halt, der ehemalige Superstar auf allen Opern-Weltbühnen, mit Erfolg verwöhnt. Sie war soooo gut! Siehe YouTube. 

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Taschen, Angelika & Benedikt, in Palma. 

Mein Auftrag von den beiden:
Neuvorstellung ihres Buches. In meiner Galerie
Blau.
Es galt in Fachkreisen als ungewöhnlich, das beide an dieser Art Veranstaltung
in der Galerie Blau, dabei waren!
Für deren Buchvorstellung „Country Houses of Majorca“.
Autorin Barbara Stoltie. Fotos René Stoltie. 
Völlig unkompliziert ging es zu. Wir duzen uns sofort. Abends, die Vernissage: Angelika erzählte, das sie sich verfahren hätten auf Mallorca. Sie leider nicht das anhätte, was sie mitgebracht hatte. Ich gucke sie an, grinse: Alleine schon Dein Rock! Lauter schwarz-graue Lippenstifte von – Versace! Das reichte ja dann wohl. // Benedikt war immer im Einsatz für seinen Verlag per Mobil. Jede Minute verkaufen sie weltweit ein Buch! Oft telefonierte er mit seinem Mobil, in drei Sprachen – gleichzeitig….// Ruhig, höflich und konzentriert sind beide. Sie wohnen in Los Angeles, Köln und in Berlin.// Doch dann trennten sich das Ehepaar. Aber nicht beruflich. // Es war natürlich ein großes, einschneidendes Erlebnis für mich. // Die Medien überschlugen sich mit Beiträgen. In drei Sprachen. //
Sie luden die Autoren Stoltie und mich noch zum Essen ein, in ihr elegantes Finca-Hotel, auf dem Land. Deren Auftritt, deren Gespräche werde ich nicht vergessen! 
Besonderen Dank natürlich auch an Barbara & René Stoltie, Amsterdam,
die alles mit Theofilos eingefädelt hatten. Mich akzeptierten.

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Thorer, Axel, BUNTE-Vice-Chefredakteur.
In München fühlte er sich wohl. Auf Mallorca fühlt er sich wohler: Schon seine Eltern hielten dort eine Finca. Nun lebt der „reife“ Sohn – nach wie vor mit englisch-dickem, weißen Kolonial-Schnäuzer – mit Frau auch dort. //
Deren Sohn Tim? Tom? Wo ist er? Was macht er?
Einige Mal kümmerte ich mich um ihn, auf Bitte seines Vaters. Er hatte Startprobleme für sein Leben. Tja, wie so soft, bei einem soooo mächtigen Vater. Der auch noch körperlich wie ein Koloss, bestimmend aussieht. Sich selber auf seiner „www“ als Abenteurer bezeichnet, Afrika-Safaris mag, vieles besser weiß. Tatsächlich! Wie können aber Söhne erwachsen, selbständig werden?
Thorer Anmerkung 16.02.2021:
Sehe im aktuellen „Der Spiegel“, Print, einen Beitrag zum Mahnmal in Berlin. Nun googelst ich den Sohn erstmals. Er heißt Tim, ist heute 41 Jahre alt. Wie sein Vater, ein viel gereister in 38 Länder. Und er ist auch journalist geworden. Aktuell bei der BILD im Südwesten.Davor auch in Los Angeles. Na bitte! der damals unschlüssige junge Bursche ist gereift. wie schön!

Nun wieder zu Vater Axel Thorer. Tatsächlich zeichnet ihn ein großes Allgemeinwissen aus. Eine starke Belesenheit besitzend, korrigiert er andere gerne. Das mochte ich. Andere, mit weniger Selbstbewusstsein, fühlen sich unwohl. Ausserdem weiß er seit Jahrzehnten, wie man Notizen, Infos, Episoden aufschreibt. Und so kommt es, das Axel Thorer sicherlich der Informierteste ist auf den Balearen, Geschichten der Gäste oder Residenten kennt. Mit Sicherheit! Seine historischen Bücher, seine Sammlung Balearen-Bücher, ist sehr groß.
Es kommt also auch ein Geschichtswissen bei ihm dazu. Davon profitierte ich,
weil er mich akzeptierte.
Meine Veranstaltung in der Galerie Blau, Palma „Die Juden auf Mallorca“,
am 26.11.2003, anlässlich meines Jubiläums 25Jahre Galerie Blau, konnte ich gut einleitend und moderierend durchziehen. Thorer impfte mich vorher.
Beriet mich Fachlich. Entsprechend berichteten die Medien positiv.
Auch die beiden hochkarätigen Teilnehmer trugen natürlich dazu bei. 
Siehe unter Ausstellungen 2003, 26.11. 
Axel Thorer brachte mich auch in die „BUN TE“. Siehe Farbbericht weiter unten.
Endlich war ich mal ein Mini-Promi neben der tollen Senta Berger und der unsäglichen Uschi Glas & Co….haha!
Nee, das brauchte ich nie. Aber da war wieder Fachliches wieder für Thorer ein Kriterium: Mit meinem Galeriepartner Klonaris machte ich vor dem Umzug nach Palma 1999, eine
 Reise zu seiner Familie auf Rhodos. Ich bat darum.
Das erfreute Theofilos Klonaris.
Sein vorheriger, langjähriger Freund Prof. Galloway, sah nur sich.
Er interessierte sich nicht für die Verwandtschaft seines Freundes.
Zitat Klonaris. So auch meine Einschätzung später, als ich ihn kennenlernte.

Theofilos zeigte mir die Insel. Seine – wunderbare, lebenskluge – Oma, erzählte viel. Auch, über die harte, oft schwierige, arrogante Besatzungszeit der Deutschen. Aber auch, über die ebenso miese Zeit der griechischen Militärdiktatur wußte sie viel. Theofilos übersetzte es mir, da ich kein Griechisch kann. Tue mich ja sowieso schwer mit Fremdsprachen!
Bei einem der Spaziergänge entdeckte ich einen jüdischen Friedhof. Und ich sah – genau den Aufbau, wie das anfangs sehr umstrittene Holocaust-Denkmal
in Berlin von Peter Eisenman: Die Gräber auf Rhodos haben genau die rechteckige, glatte Form und Proportionen, wie in Berlin!
Farb-Beitrag „Bunte“ 16.09.1999:

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Thurn & Taxis, Johannes Fürst von. 
Strand, Sant Tropez ca. 1967/68. Er kam auf uns zu, gab mir die Hand und sagte zu mir, dem Jungen mit den schönen, wilden blonden Haaren: „Sie kennen mich?“ Ich: „Ja, ich lese jeden Tag die FAZ, Wirtschaftsteil“. Er: „Ich möchte Sie einladen auf meine Jacht dort heute Abend“. Ich: „Nein danke. Ich bin hier mit meinem Freund JCB“. Das ist er! Da zuckten seine Augenbrauen! Im Schlepptau hatte er drei dünne Jüngelchen, die ich rein körperlich nie sehen würde an einem Strand! Johannes selbst war ein bayrisches, halbglatziges Mannsbild. Dunkler Typ. Gut aussehend. Es hatte noch keiner an die spätere Fürstin Gloria gedacht. Sie war noch ein Kind. Geboren 1960.
JCB wußte, in welche Restaurants „man“ in Sant Tropez abends ging.
Thurn & Taxis kam immer an unserem Tisch, verbeugte sich und sagte:
„Guten Abend“. //
Respekt vor Fürstin Gloria – viel später, nach dem Tod von Johannes: Sie sanierte die trudelnden Unternehmen der Thurn&Taxis. Der gemeinsame Sohn soll auch ein Guter, und sehr liberal aufgeschlossen sein, an Vielem, wie auch in privater Umgebung sein Vater Johannes es war. Ebenso seine Mutter Gloria. Spezielle Freuden werden natürlicherweise ausgelebt, na klar! Und als privater Gast im Vatikan, sollte man wirklich locker sein. Die ausufernden Sexgeschichten sind heute in Bücher aufgelistet. Etwa im Buch „Sodom, Macht Homosexualität und Doppelmoral“, Autor Frédéric Martel. Dort heißt es, die Hälfte der Priester dort (und generell?) sind schwul.

UBS-Private Banking, Düsseldorf, Walter Bolliger.
Neue Standortgründung. Direktor Walter Bolliger war damit beauftragt.
Ich wurde ins Spiel gebracht, Türen für die UBS in der Landeshauptstadt zu öffnen. Mein sehr gutes Netzwerk war halt bekannt. Auch weil sehr viel über meine Ausstellungen in Print-Medien und WDR3-Vorankündigen berichtet wurden.
Fünf Aktenordner muss ich noch scannen für meine Presse-Rubrik.
Seit Sonntag den 13.12.2020, tauchten noch einige andere Ordner auf. Auf dem Dachboden von Kumpel Lauritz Koch. Vor meinen Umzug nach Palma 1999 und weitere von 2014 an, lagerte er sie ein.

Und so kam es auch, das man relativ schnell über UBS gut redete. Fleissig stellte ich Walter Bolliger Kunden und Entscheidungsträger in der Landeshauptstadt vor. Viele Einladungen der UBS folgten als Dank für mich. Ob „gehobene“ Karnevals-Sitzungen in Köln, ob Abendessen, Reisen, etc. Oder auch VIP-Einladungen und Bewirtungen auf der wichtigsten Kunstmesse Art Basel folgten. //
Dorthin nahm ich einmal den ebenfalls eingeladenen, großen Kunstwissenden, Prof. Heinz Althoff, ein Freund aus Düsseldorf, in meinem Auto mit. Dabei, der Kulturjournalist Michael Georg Müller. Jeder bekam sein Hotelzimmer. Und eine herausragende Bewirtung. Sowohl auf der Messe, als auch beim üblichen, aufwendigen Messe-Empfang und Abendessen für ausgewählte Galerie-Teilnehmer und andere Persönlichkeiten. 
UBS war und ist der Hauptsponsor der weltberühmten Art Basel. 
Heinz Althoff freute sich, das in deren VIP-Bereichen, ein Fachbuch von ihm auslag. // Die Rückfahrt war lustig. Heinz Althoff war bekannt für seine humorvollen, kessen, geraden Anmerkungen. So sagte der junge Kulturjournalist Müller, ich solle doch bitte zuerst ihn nach Hause fahren, da er ja noch einen Kunstbeitrag über die Art Basel schreiben müße. Althoff war entsetzt.
Wie bitte, mich alten Mann wollen Sie länger strapazieren? Holen Sie Ihren Block raus. Ich diktiere Ihnen den Beitrag aus dem Stehgreif. //
Mit Walter Bolliger stehe ich immer noch im Briefkontakt, wie auch mit seiner Ehefrau Katiti.Zu deren Hochzeit war ich damals eingeladen nach Kapstadt,
mit Safari. Ein gebildetes, wunderbares Ehepaar. Keine Frage. Ich war kein „großer“ Galerist aber ein cleverer Organisator. Sehr bekannt und gut funktionierend halt. So sagten sie. So sage ich es selbst. Daher boten sich herausragende Kontaktmöglichkeiten für mich.
Noch heute, 2020, schreiben wir uns. 

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Weber, Roland,
Gartenarchitekt, Düsseldorf-Kaiswerswerth. 1909-1997.
Ohne Abitur, war er aber doch ein hochgebildeter Ästhet und Junggeselle. Renommierter Parkgestalter der Oberschicht. Sein Landhaus in Kaiserswerth,
ein Genuss. Gebaut von seinem Freund Prof. Helmut Hentrich.
Ehrenbürger von Düsseldorf, Kunde von mir, von Jugendstilglas, siehe Sammlung in der Tonhalle D-Dorf, berühmter Architekt des weltbekannten
„Drei-Scheiben-Hochaus“ in Düsseldorf, in Nachbarschaft zum Schauspielhaus.

Webers flaches Landhaus gefiel.
Nicht weil es groß war. Überhaupt nicht. Doch die Raumaufteilung, das ganze Konzept beeindruckte. Nicht lustig, die enge Stiege nach oben, wohl zum Schlaftrakt. Die Villa war völlig zugewachsen zur Straße hin. Die Fläche davor auch. Öffnete sich die Türe, blickte man auf verschiebbare
Glas-Terrassentüren. Und man sah in den dahinter liegenden Park, viele blühende weiße Tulpen, ca. 1,20 Meter hoch. Links ging es von diesem Eingangs- und Essbereich zum stark rechteckigen Wohnraum. Mit Tonnendecke. Vor Kopf ein Kamin. Überall Bücherregale. Unterbrochen von den raumhohen Schiebetüren zum Park. Mit Roland-Weber-Konzept: Sichtachsen! Wie die klassischen, englischen Parks. // Ein eleganter Beistelltisch fiel auf. Neben einer wunderschönen rotlackierten, japanischen Lackdose, lagen ordentlich aufgereiht, Visitenkarten seiner Top-Kunden. Tja, die Eitelkeiten. // 

Welche gesammelten Bücher gab es?
Bücher mit Original-Kunst von Welt-Künstler. Einige wurden 1983-1984 im Stadtmuseum ausgestellt: „Kunst im Buch“.
Der Ausstellungskatalog führte im Impressum wichtige Kunden auf. Etwa Henkel & Horten, Düsseldorf, Langen, Meerbusch, JCB, Hans Gerling, Köln, Frowein, Wuppertal, Mannesmann, Deutsche Bank, und diese Kaliber usw.
Mit Gerling ging ich nach der Ausstellungseröffnung zum privaten Champagner-Empfang in Roland Webers Garten-Villa. Ausgerechnet Gerling war es, der keinen Stuhl wählte, sondern mit mir – auf dem Fussboden saß!
Die sogenannte „obere“ Gesellschaft staunte. Ich nicht.
Zufällig traf ich Roland Weber Jahre später auf der Königsallee, Bankenseite.
Hast Du Zeit, sagte er, dann lade ich Dich ein zu einer Suppe in meinen Stadtgarten. Wir gingen zur Deutschen Bank. Im hinteren Bereich sah ich einen wunderbar gestalteten großen Garten. Dort ließen wir uns nieder.
Was er dort für eine ruhige Oase auftragsgemäß geschaffen hatte!
Ich lauschte seinen Reisebeschreibungen. Herrlich, sein Wissen.
Roland Weber, ein durchgebildeter Ästhet.
Ohne Abitur – ein interessanter, anerkannter Weltbürger!

Weber Ende

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Weikl, Bernd. Ein Obern-Weltstar
Weikl suchte bekannte Vermittler, besser, Namen auf der Insel Mallorca, zur Förderung seines Benefiz-Kinder-Projektes. Meine Freundin Dr. Christiane Meine in Palma, stellte mich, den Galeristen Blau, vor. Und es klappte. Über mein Netzwerk gelang mir eine starke Medien-Präsenz für seine Vorträge. //
Bernd Weikl liebt es, offene Worte auch über seine Kollegen zu finden. Daher bezeichne ich ihn als kurzweilig. Interessiere ich mich doch sehr für klassische Musik. Aus dem Nähkästchen-Geplaudere ist da eine amüsante Ergänzung.
Siehe seine Bücher. // Ein als Dank mir zugesagtes, signiertes Buch habe ich bisher nicht erhalten….//
Mit vollem Einsatz für seine Anliegen immer noch dabei, die unermüdliche Dr. Christiane Meine! Keine Ahnung, wie und ob er es ihr dankt. Jedenfalls liefen durch die Kreativität von Christiane, seine Veranstaltungen, seine Vorträge gut. Operngröße Bernd Weikl erzählte auch von Lisa de la Casa Jahre später. Siehe Rubrik Begegnungen A-G: unter Casa. Sie war ebenfalls ein Weltstar, die ich über meinen Freund Hans Gerling am Bodensee kennenlernte, auf Ihrem Schloß. Er sang mit Ihr Strauß-Opern. Bernd Weikl sprach über sie, als ich ihn Jahre später auf Mallorca kennenlernte. So kamen mir wieder der Anfangskontakt zu Lisa della Casa sehr gerne in Erinnerung. 
Weikl besuchte JCB&mich in Köln. Erst gab es in unserem Haus einen Aperitif. Dann luden wir ihn ein ins italienische Restaurant „Bellini“, auf der Bonner-Straße. Damals eine Top-Adresse. Unvergessen, seine vollumige Stimme klang immer weit in den großen Restaurantraum. Eine tragende Stimme. kein Wunder, das er gut über die Openbühnenrampe kam, bis in die letzten Reihen! Und dann seine Lust auf nicht ein großes „Bistecca Fiorentina“, sondern zwei. Er bestellte es, wie selbstverständlich. Kein Problem. Nun, der Mann ist zwei meter groß. Ein Bär. Wir lächelten, un d lauschten seinen tollen, auch giftigen Erzählungen über Kollegen. Weikl & Franzosen.
Die Franzosen sind „Wagner-Verrückt“.
Also glauben viele, wie beim Fussball, sie sind alle wissend.
Etwas anderes könnte auch eine Rolle spielen: Nach dem 2.Weltkrieg, sind viele, viele deutsche Sänger, Künstler, in Paris besonders, jahrzehntelang, ausgebuht worden. Aus Nationalismus? Dies zur Ehrenrettung von Regisseur Günter Krämer, der schreckliche Buhs in Paris, an der Bastille-Oper, erlebte. Ich war dabei.
Siehe Rubrik Begegnungen, Krämer, Regisseur.

Er trat dort in Paris also mit Pavarotti auf, im Duett. Weikl wurde ausgebuht. Pavarotti sagte: Ich verstehe es nicht! Doch Pavarotti lies sich nicht beirren. Deren Duett-Tournee ging weiter. Von Pavarotti übrigens erdacht, gewünscht.
Weikl ist ein wirklich Großer der Opern-Branche!

Siehe Bernd Weikl auf YouTube. Live mithören, vorlesend. Oder in Wikipedia.

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Witzigmann, Eckard, Meisterkoch.
Einer der fünf wirklich wichtigen, einflußreichen Köche des 20. Jahrhundert. Siehe unter Bornheim, Wolfgang. Bei Wolfgang lernte ich ihn kennen. In Bornheims nobler Finca in Alaro, Mallorca. Ich wurde von Bornheim gesetzt als Tischnachbar von Witzigmann, März 2004. Einladung: 6,5 Stunden Kochabend von Bornheim mit großem „Tristan-Michelin-Sterne-Team“. Für seinen Freund Mario, einem Werbetyp, zum 50. Geburtstag. Dabei 50 Gäste.

Jahrhundertkoch Eckard Witzigmann & Blau bei Bornheim, 05.03.2004

Foto Witzigmann&Blau auch auf Facebook Februar 2020 zu sehen.

Bornheim & Witzigmann.
Koch-Papst Eckard Witzigmann verlieh Bornheim im Beisein der Gäste,
mit stark lobenden, warmen Worten, schwarze Kochjackenknöpfe! 
Das war nach seinem über Sechs-Stunden-Dauer-Essen in Alaro, Mallorca,
am 05.03.2004. Nach jedem Gang wechselte das Personal ihre Garderobe – Themenbezogen. Wie auch die Tischdekoration jedesmal wechselten. Live-Musik gab es dazu. Jeder Gast bekam danach ein „Drehbuch“ mit CD als Andenken. Kein anderer als Gerhard Schwaiger, Chefkoch vom Sterne-Restaurant Tristan, war sein „Hilfskoch“! Tatsächlich! Das Service-Personal brachte Schwaiger aus seinem Tristan mit. Daher war das Restaurant geschlossen.
Nie habe ich solch einen privaten Aufwand, solche eine Kreativität erlebt,
in nicht dummer Gesellschaft!
Witzigmann traf ich danach mehrmals zufällig. Etwa auf dem Viktualienmarkt in München oder in seinem Restaurant „Hangar 7 Salzburg-Flughafen“ . Doch die stundenlangen Gespräche bei Bornheim, also, auch das war „köstlich“!

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Zeumer, Klaus.
Selbständiger, Naturheilpraxis & Chiropraktik.
Ihn lernte ich Ende 2004 kennen, als neuer Freund von Theofilos Klonaris,

in Santa Ponsa. Dort lebte Zeumer. Dort hatte er jahrelang seine Praxis.
Davor in Düsseldorf. Siehe Rubrik Begegnungen Klonaris.

Klonaris&Zeumer. Zeumer ist die andere Seite der Waage der beiden.
Zeumer ist ein fesches Mannsbild.
Grossgewachsen, mit strahlendem, gut geschnitten Kopf, blonden Haaren,
blauen Augen. Sprudelnd kreativ trägt Zeumer mittlerweile auch als Galerist zu deren Umsatzerfolg bei. Noch immer aber führt er auch seine Naturheil- & Chiropraktik-Praxis in Palma. Mit Erfolg.
Zeumers massierende Fach-Hände kennen nicht nur reife, reiche und oft schwere Damen, sondern auch wichtige Entscheidungsträger.
Etwa der renommierte Politiker Matthias Platzek. Ehemaliger Ministerpräsident in Potsdam. Nach seinem Rücktritt als SPD-Vorsitzender,

flog Platzek am nächsten Tag nach Palma, zu Zeumer. Sie sind eng befreundet.
Daher waren Klonaris und Zeumer auch zu Platzeks Hochzeit in Potsdam eingeladen. Damals war Platzek noch Ministerpräsident. Platzeks Freund Walter Steinmeier war ebenso eingeladen, wie auch Günter Jauch. Nicht Angela Merkel, obwohl sie sich privat gut kennen. Sich gegenseitig bekochen. Etwa mit Suppen. Theofilos Klonaris war Jauchs Tischnachbar. Theofilos fragte Jauch, warum ist denn der Villen-Nachbar, die „Mode-Ranke Willi Joop“ nicht hier?
Jauch sagte: Nächste Frage!
So, das war mein „Dorftratsch“. Gehört zur sozialen Hygiene…

Zeumer zog im Mai 2013 von Santa Ponsa nach Palma.
In eine 1-A-Adresse: „Avenida Jaime III, 27“. Gegenüber „El Corte Ingles“.
Kein Geheimnis. Theofilos und ich, drängten Klaus „nicht nur ein bisschen“, zu diesem Umzug von dem kleinen Dorf Santa Ponsa in der Hauptstadt Palma, mit über 440.00 Einwohner. Zum Vergleich, Düsseldorf hat ca. 550.000 Einwohner.
Palma funktioniert das ganze Jahr über! Entweder man schafft diese Art Stadt-Dschungel oder nicht. Zeumer schaffte es! Zeumer ist unerschrocken. Grätscht gerne eher laut in Gespräche der anderen. Gefällt das? Sicherlich nicht jedem. Muß es ja auch nicht. Die Klaviatur dieser Großstadt Palma, die beherrscht und nutzt er!

November 2020, neue Praxis-Adresse:
Calle Cerdanya 5, Esc. A, Nr. 4, 07012 Palma de Mallorca. Mobil +34 609 716 527